Handball: Schiedsrichter verhindern die Meisterfeier
Unparteiische erscheinen nicht zum Spitzenspiel zwischen Königshofs Reserve und Geistenbeck. Freibier fließt trotzdem.
Krefeld. Der Sekt stand kalt, und der Swimmingpool für die Aufstiegsfeierlichkeiten in den Katakomben der Königshofer Sporthalle war aufgebaut. Der Spitzenreiter der Handball-Landesliga, Adler Königshof II, wollte mit einem Sieg gegen den Zweiten, TV Geistenbeck, endlich den Aufstieg in die Verbandsliga feiern. Doch es kam anders.
Beide Teams standen vor Spielbeginn am Mittelkreis, nur die Schiedsrichter Hering und Krüll fehlten. Lange Gesichter bei allen Beteiligten, denn Ersatz fand sich nicht, und der zuständige Schiedsrichterwart des Handball-Verbandes, Fritz Wübbels, war nicht zu erreichen. Also wurde das Spiel abgesagt, rund 100 Zuschauer bekamen das Eintrittsgeld zurück.
Mit Schiedsrichter-Boss Wübbels sprach die WZ gestern Nachmittag, der sich wiederum von den Ereignissen völlig überrumpelt fühlte:„Ich bin jetzt der Depp der Nation. Aber ich hatte keine Kenntnis von der Absage der Schiedsrichter. Ich habe beide um eine Stellungnahme gebeten.“ Wübbels bestätigte, dass ausgerechnet dieses entscheidende Spiel das erste im Saisonverlauf sei, dass wegen fehlender Unparteiischer ausfallen musste. Laut Statuten müssen beide Teams vor dem letzten Spieltag gegeneinander antreten. Der Mittwoch wird von den Adlern favorisiert. Das geplante Freibier für die Meisterfeier gab es trotzdem.
Einen Kampf auf Biegen und Brechen lieferten sich der TV Oppum und der Hülser SV im Derby der Verbandsliga. Nach 60 hitzigen Spielminuten, die vor allem von Hülser Seite völlig übermotiviert geführt wurden, landete Oppum einen verdienten 30:29 (17:11)-Erfolg. Der HSV kassierte nach sechs Siegen unter dem neuen Trainergespann Lehmann/Zwering die erste Niederlage.
Oppum rangiert in der Tabelle vor Hüls und ist mit zwei Erfolgen über den HSV nun Derbysieger. „So eine Härte zum Saisonende , wo es doch um nicht mehr als die Ehre ging, ist absolut fragwürdig. Oppum hatte den besseren Torhüter und den größeren Kampfgeist“, freute sich TVO-Trainer Eckart Schuster.
Oppum hatte über die gesamte Begegnung geführt, doch Hüls holte auf und sieben Sekunden vor dem Abpfiff hatte Christopher Loer den Ausgleich auf der Hand. Doch der HSV-Kreisläufer verfehlte das von Dominic Heesen glänzend gehütete Tor. „Oppum hat verdient gewonnen. Wir haben in der ersten Hälfte ohne Druck gespielt und uns zu viele Fehler erlaubt“, sagte HSV-Coach Lehmann. ps