HSG fehlt weiter die Konstanz
Auf den Sieg gegen Düsseldorf folgt eine Pleite in Bielefeld.
Krefeld. Bei Handball-Drittligist HSG Krefeld bleibt die einzige Konstante die fehlende Konstanz: Völlig verdient unterlag die Mannschaft von Trainer Olaf Mast am Samstag beim Schlusslicht TSG Altenhagen-Bielefeld mit 26:30 (14:12) und verpasste damit die Riesenchance, sich nachhaltig vom Tabellenkeller zu entfernen. Weil die gesamte Konkurrenz ebenfalls nicht gewinnen konnte, hätte das Team von Trainer Olaf Mast einen wichtigen Schritt tun können.
Die Bielefelder schafften gegen die schwächste Abwehr der Liga (361) zum ersten Mal, die 30-Tore-Marke zu knacken. Es war ein glänzender Einstand für den neuen Bielefelder Trainer Michael Boy, der mit dem Sieg für Aufbruchstimmung sorgte.
Im Vergleich mit dem SC Bayer Uerdingen in der Vorsaison hinkt die HSG den Erwartungen tatsächlich hinterher. Aus zwölf Spielen gab es vor einem Jahr 12:12 Punkte, nun erst 9:15. Zum Abschluss der Hinrunde verschaffte sich das damalige Mastteam mit 16:12-Zählern eine glänzende Ausgangsposition. Mit so einer Siegesserie ist derzeit nicht zu rechnen. Entsprechend eindringlich ging Mast nach der Begegnung mit seiner Mannschaft ins Gericht. Hinter der verschlossenen Kabinentür krachte es gewaltig.
Dabei wurden die Krefelder in der ersten Hälfte ihrer Favoritenrolle gerecht. Aus einem 2:3- Rückstand machten die Gäste schnell eine 4:3-Führung. Nach dem 8:7 (16.) durch Niklas Weis konnte Bielefeld zwar nochmals zum 10:10 ausgleichen, doch 20 Sekunden vor dem Seitenwechsel führte die HSG erneut 14:12. Doch nach einem Team-Timeout von Mast verpassten es die Krefelder, um ein Tor zu erhöhen. Zum abgesprochenen Spielzug kam es nicht, der Ball wurde leichtfertig vertändelt.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Spiel. Die Gäste führten mit zwei Toren (15:13/16:14). Aber Bielefeld kam jetzt besser ins Spiel und übernahm die Führung (17:16). Als TSG-Torjäger Johannes Krause (12) erneut Torhüter Malte Jaeger zum 24:20 (47.) überwand, keimte bei Bielefeld Hoffnung auf den zweiten Saisonsieg auf. Doch nun stemmte sich das HSG-Team um Kapitän Thomas Pannen gegen die drohende Niederlage. Pannen gelang mit Tim Gentges und Niklas Weis (2) prompt der 24:24-Ausgleich. Doch all das war nicht mehr wie ein Strohfeuer, denn drei Minuten vor dem Abpfiff führten die Gastgeber bereits wieder mit 28:25 und feierten überglücklich den Sieg. Mast: „Heute hat das gesamte Kollektiv verloren. Wir haben die Riesenchance vertan, in der Tabelle für mehr Klarheit zu sorgen und das ist fürchterlich ärgerlich. Unsere Abwehrleistung in der zweiten Hälfte war eine Katastrophe. Mir ist unerklärlich, warum wir immer wieder so deutlich die Linie verlieren.“