Oberliga Niederrhein KFC kann mit Pozder planen
Mit Denis Pozder haben die Uerdinger neue Optionen im Sturm. Seine Spielberechtigung ist gestern eingetroffen.
Krefeld. Es ist soweit. Der bosnische Verband hat die Freigabe für Denis Pozder, den neuen Offensivmann des KFC Uerdingen, erteilt. Das teilte der KFC gestern mit. Jetzt kann er in der Fußball-Oberliga loslegen. Am Mittwoch lief er noch in Freizeitkluft durch die Grotenburg. Ob er morgen beim FC Kray schon im Trikot zur Krefelder Delegation gehört, liegt nun nicht mehr an seinem letzten Verein FK Zeljeznicar Sarajevo, wo die Papiere lange lagen, sondern an André Pawlak. Mit dem Angreifer bosnischer Abstammung hat der Trainer des Oberliga-Tabellenführers sein Repertoire im Angriff noch einmal verfeinert.
Trainer André Pawlak sagt: „Er ist ein anderer Typ als Rankl oder Goris. Er kann mit dem Rücken zum Tor spielen und besitzt ein sehr gutes Kopfballspiel. Man könnte mit ihm auch im 4-4-2 spielen, an der Seite von Rankl oder Goris.“
Bälle ablegen, Bälle verarbeiten, mitspielen. Auch über die linke Seite kann der 1,90 Meter große Mann kommen. Über die Situation mit seinen Sturmpartnern sagt Pozder: „Konkurrenz muss da sein. Sonst entwickeln sich Spieler nicht weiter. Es gibt mehr Schwung, mehr Auswahl für den Trainer.“ Pawlak sagt: „Wir haben so viele schwere Spiele vor uns. Wir sehen sie nicht als Konkurrenten. Wir sehen eher das Miteinander.“
Pozder, 26 Jahre alt, geboren in Mostar, kam 1992 als Bürgerkriegsflüchtling nach Deutschland. In der Jugend spielte er bis zu den B-Junioren für den KFC, dann ging er nach Frankreich zum FC Metz, es folgten Stationen in Aachen, Velbert, Eintracht Trier und Wegberg-Beeck. Wegberg-Beeck, wo er Anfang 2015 begann und im Sommer nach Den Bosch in die zweite niederländische Liga weiterzog, schoss er mit zwölf Toren in zehn Spielen in die Regionalliga. Pozder sagt: „Ich habe überall meine Tore gemacht.“
Seine Wechsel, neun Vereine seit 2006, erklärt er so: „Ich bin kein Spieler, der nur auf der Bank sitzen will. Entweder lag es an der wenigen Einsatzzeit oder daran, dass der Trainer nicht mit mir geplant hat. Stress gab es nie.“ So war es auch Ende August in Sarajevo, als der neue Trainer ihm signalisierte, dass er nicht sein Mann für die Zukunft sei.
Der Kontakt zum KFC kam über Tanju Öztürk zustande. Der 26-Jährige, der in Mönchengladbach lebt, mit seiner Frau aber auf Wohnungssuche ist, schaute im Training vorbei. Es passte, Pozder unterschrieb bis 2018. „Ich fühle mich hier pudelwohl. Pawlak ist ein super Typ.“ Seinen bosnischen Pass hat er längst abgegeben. Nun will er in Krefeld ankommen. Vielleicht darf er im Stadion Uhlenkrug gegen Kray schon zeigen, was er kann.