Fußball Krämer ist mit der Entwicklung zufrieden

Krefeld · Der KFC-Trainer sagt nach der Hinrunde: „Ich habe das Gefühl, dass es eine richtige Mannschaft ist.“

Auf Aufstiegskurs: Stefan Krämer weiß seine Jungs zu motivieren.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

37 Punkte, Platz drei nach der Hinrunde in der 3. Fußball-Liga. 19 Begegnungen sind vorüber. Der KFC Uerdingen liegt überaus gut im Rennen um die Aufstiegsplätze. Nach zuletzt fünf Siegen in Folge und nur einem Gegentreffer in dieser Phase ist die Stimmung entspannt rund um die Grotenburg. Vorbei die Zeit, als die ersten Zweifler im Oktober ihr Misstrauen gegenüber Team und Trainer kundtaten, als der Wind in Uerdingen nach drei Niederlagen in Serie auch mal von vorne blies. Heute sagt Trainer Stefan Krämer: „Wir haben einen Schnitt von 1,95 Punkten pro Spiel. Das ist sehr positiv. Auch die fünf Siege in Folge sind im Profifußball keine Selbstverständlichkeit.“

Zwölf Siege haben die Uerdinger bis jetzt auf ihrem Konto. Keine Mannschaft der Liga hat mehr. Am Sonntag beginnt um 13 Uhr für die Krefelder die Rückrunde mit dem Gastspiel in Unterhaching. So lief die Hinrunde:

Der Reifeprozess

Eine Entwicklung liegt hinter der Mannschaft, die im Sommer noch einmal prominent verstärkt worden war. Namhafte Spieler wie Kevin Großkreutz und Stefan Aigner, später auch noch Dominic Maroh, galt es einzubauen, ohne den Mannschaftsgeist, der mit dem Aufstieg im Mai begründet wurde, zu schwächen. Krämer hatte die Aufgabe, im laufenden Meisterschaftsbetrieb ein Team zu formen, das aber in einer ausgeglichenen Liga schon nebenbei konstant punktet und das Ziel Aufstieg nicht aus den Augen verliert. Krämer unterscheidet drei Phasen: „Wir waren im ersten Teil der Hinrunde effektiv, aber fußballerisch war es noch nicht so gut. Dann kam eine Phase, wo ich weder mit der Leistung noch mit dem Fußballerischen zufrieden war. Seit dem Osnabrück-Spiel bin ich sehr zufrieden mit Leistung und Ergebnissen.“

Der Teamgeist

Nach vielen Monaten des Aufschwungs schien es im September und Oktober erstmals wieder abwärts zu gehen. Niederlagen häuften sich, die Uerdinger agierten fehlerhaft.

Doch es war nur ein kurzer Trend. „Wir sind enger zusammengerückt“, sagte Linksaußen Oguzhan Kefkir jüngst.

Das zeigte sich auch in den Ergebnissen seit dem 2:0-Sieg in Braunschweig. Es folgten noch vier Erfolge. „Man sieht eine Entwicklung. Ich habe das Gefühl, dass es eine richtige Mannschaft ist. Wir mussten einige Spieler integrieren, die von oben kamen. Wir mussten uns erst finden. Es war klar, dass das nicht so geräuschlos klappen würde.“ Heute kann Krämer sagen: „Wir haben die Kabine im Griff.“

Die Anpassung

Ballbesitzfußball? Nicht mehr, wenn es auch anders geht. Besser geht. Krämer und sein Stab haben Analysen erstellt und Zonen ausgemacht, in denen die Mannschaft beim flachen Spiel zu viele Fehler gemacht hat. Gegen das Pressing der Gegner ordnete der KFC-Trainer an, diese Zonen anders zu bespielen oder auszulassen, um weniger Ballverluste zu erleiden. Seit einigen Wochen machen die Uerdinger vor, wie man erfolgreich in der 3. Liga spielt. Auf Fehler der Anderen lauern, dann eiskalt zuschlagen. Kompakt verteidigen. „Die 3. Liga ist eher eine Umschaltliga“, sagt Krämer. Und: „Mit Zirkusfußball erleidet man Schiffbruch.“