Fußball Maximilian Beister macht den Unterschied

Krefeld. · Der Rechtsaußen erzielt beide Treffer beim 2:1-Sieg des KFC Uerdingen gegen Hansa Rostock.

Die Entscheidung in Duisburg: Maximilian Beister jubelt nach seinem zweiten Treffer zum 2:1.

Foto: Revierfoto

Der Eine ging in Badeschlappen noch einmal hinaus zum Fernsehinterview, der Andere stellte sich den Fragen der mitgereisten Berichterstatter aus Rostock. Cebio Soukou hatte dabei schon wieder ein Lächeln auf den Lippen. Maximilian Beister, der Doppel-Torschütze, Matchwinner des Fußball-Drittligisten KFC Uerdingen beim 2:1-Sieg, ließ sich von den Jubelgesängen um seine Person wie gewohnt nicht anstecken. Kühl, ruhig und bescheiden beantwortete er die Fragen zu seiner Leistung und seinem Schuhwerk, das er nach seinem ersten Treffer gewechselt hatte.

Warum aus roten Schuhen goldene bei Beister wurden

Aus roten Schuhen wurden goldene mit längeren Stollen, um auf dem tiefen Platz mehr Halt zu haben. Es war der Unterschied an diesem Tag. Beister traf zweimal, Rostocks Soukou nur einmal, trotz mehrerer hochkarätiger Gelegenheiten. Bei der ersten Chance hatte der aus Bochum stammende Hansa-Stürmer nur noch das leere Tor vor sich, verstolperte aber den Ball. Dieser rollte ins Toraus. Beister traf im Gegenzug ins Tor zum 1:0.

Die Krefelder haben mit diesem vierten Sieg in Folge im Aufstiegsrennen Schritt gehalten, den dritten Platz verteidigt. Beister hat nun in den vergangenen drei Spielen alle seine vier Saisontore geschossen. Man merkt immer mehr, dass der frühere Bundesligaspieler besser in Fahrt kommt, seit er auf der rechten offensiven Seite spielt. Er hat eine mehrmonatige Torflaute hinter sich, mit Plätzen auf der Ersatzbank oder sogar der Tribüne. Er hat gehadert, ihm fehlte die Bindung zum Spiel. Doch das ist mittlerweile ganz anders. Beister schob Extraschichten, trainierte auch eigenständig, arbeitete an seiner Ernährung und Fitness. In der jetzigen Form ist er enorm wichtig für die Mannschaft.

Aigner und Schorch bereiten
die beiden Treffer vor

Erst setzte Stefan Aigner, der mit hohem Laufeinsatz viel Arbeit verrichtete, Beister mit einem langen Ball ein. Der 28-Jährige schloss mit rechts ab – 1:0. Nach der Pause dann, nur elf Minuten nach dem Ausgleich Soukous, erhielt Beister ein weites Zuspiel des Kapitäns Christopher Schorch. Beister zog von der rechten Seite nach innen im Stile Arjen Robbens, schloss mit links ab. Rostocks Torwart Ioannis Gelios schaute dem Ball nur hinterher – 2:0.

„Es gibt Phasen, in denen es läuft, und Phasen, in denen es eben nicht so läuft“, erklärte Beister nach dem Spiel den Kontrast zwischen dem Beister am 8. Dezember und Mitte Oktober, als er im Spiel beim 1. FC Kaiserslautern nach einer Hereingabe im Strafraum den Ball falsch traf und ihn damit nur aus dem Strafraum heraus bugsierte. „Ich habe versucht, dran zu bleiben, den Kopf nicht in den Sand zu stecken, musste geduldig sein“, sagte der starke Linksfuß: „Am Anfang hatten wir das Zusammenspiel noch nicht gefunden. Ich nehme den Moment mit. Jetzt heißt es demütig bleiben.“ Trainer Stefan Krämer sagte: „Er fühlt sich auf der Außenposition pudelwohl. So ist er nur schwer zu verteidigen. Der Außenverteidiger weiß nie, was kommt.“

„Schnörkellos effektiv“ nennt Rostocks Trainer das KFC-Spiel

Auch weil die Abwehrschlacht der Mannschaft in den letzten 15 Minuten erfolgreich verlief, kam Beister zu seinem Ruhm. „Schnörkellose Effektivität“, so hatte Rostocks Trainer Pavel Dotchev die Qualität der Krefelder zusammengefasst. Das umkämpfte Spiel hätte auch beinahe keinen Sieger hervorgebracht. KFC-Torwart René Vollath parierte noch einen Schuss Soukous. Kapitän Schorch sprach Beister ein Kompliment aus: „Man sieht, wie wichtig er für uns ist. Er ist einfach schwer zu halten, wenn er voll da ist.“ Und auch Mittelfeldmann Manuel Konrad sagte: „Maxi ist sehr schnell, kann Bälle festmachen. Er zieht große Räume. Das ist unsere Qualität. Wir schlagen eiskalt zu.“