Sassoloro wagt im Stadtwald ein Comeback

Der Renntag am Sonntag in Krefeld wird zum Testlauf für das Deutsche Derby im Juli in Hamburg-Horn.

Krefeld. Am 3. Juli wird auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn das 142. Deutsche Derby gestartet. Für das wichtigste deutsche Rennen laufen derzeit die Vorbereitungsrennen.

Es ist eine besondere Kunst, die Pferde topfit an diesem turbulenten Nachmittag in Hamburg antreten zu lassen. Beim SWK-Familienrenntag in Krefeld laufen morgen vier Pferde, die zu den 59 noch startberechtigten Pferden für das Maximalfeld von 20 Teilnehmern gehören. Drei davon gehen im vierten Rennen um den Schluff-Preis an den Start, Waldpark aus dem Gestüt Ravensberg tritt im achten Rennen an.

Es ist ein ungewöhnlicher Weg zum Derby. Der Grund: Die Trainer wollen diese Pferde nicht zu früh überfordern oder testen, ob es überhaupt Sinn macht, auf der Derbyroute weiterzumachen oder es in kleineren Rennen zu versuchen.

Eines dieser Pferde ist der Hengst Le Peintre aus dem Stall von Mario Hofer, im Vorjahr Zweiter im Herzog-von-Ratibor-Rennen hinter dem am kommenden Sonntag im Kölner Mehl-Mülhens-Klassiker debütierenden Gereon. Le Peintre startete am 3. April in München-Riem.

„Dort hat er sich an der Startmaschine an der Schulter verletzt. Er kam mit Prellungen und Blutergüssen zurück. Jetzt hat er sechs Wochen Zeit gehabt und man muss abwarten, ob er überhaupt noch Lust hat, schnell zu laufen“, sagt Mitbesitzer Lars-Wilhelm Baumgarten.

Baumgarten beschäftigt sich Hauptberuflich mit der Beratung von Fußballprofis wie Mike Hanke, Simon Rolfes oder Didier Ya Konan. Er wird das Rennen in Krefeld gemeinsam mit Sebastian Weiß verfolgen, der aus der Nähe von Krefeld stammt und als Chef einer Internet-Wettplattform aus steuerlichen Gründen auf Malta lebt. Weiß ist Teilhaber am Vierbeiner Le Peintre.

Einen ungewöhnlichen Weg geht auch der Hengst Lindenthaler. Der Überraschungssieger des Krefelder Busch-Memorials läuft morgen mit Andrasch Starke im Europa-Gruppe-II-Rennen um den Prix Hoquart auf der Pariser Nobelbahn in Longchamp.

Seit November arbeitet Trainer Hans-Albert Blume in Krefeld. Jahrelang betreute der Angehörige einer großen deutschen Trainer-Dynastie die Pferde des Traditionsgestüts Röttgen der Familie Mülhens. Zwei Röttgener Pferde gehören zum Aufgebot der 18 Blume-Pferde in Krefeld.

Der letzte große Sieg gelang Blume am 4. Oktober 2009 im Dortmunder St. Leger mit Sassoloro. Dann bot er ihn im Prix Royal Oak in Paris-Longchamp auf. Dort endete er abgeschlagen auf dem letzten Platz. Morgen im vierten Rennen um den SWK-Naturstrom versucht der St. Leger-Sieger ein Comeback.