Schwimmen: Op den Orth beißt die Zähne zusammen
Die SSF Aegir Uerdingen und die SV Krefeld ’72 sind in der zweiten Bundesliga gelandet. Trainer Presch lobt den Teamgeist.
Krefeld. "Trainer, es geht nichts mehr!" Das waren noch die Worte von Routinier Tanja op den Orth einen Tag vor der Abfahrt: ein Hexenschuss plagte die routinierte Schwimmerin. Doch op den Orth biss auf die Zähne und führte schließlich die Mannschaft unter den Augen von Betreuerin Anne Poleska und Trainer Thomas Presch auf Platz zwei in der Oberliga NRW. Die Athleten derSchwimmgemeinschaft SSF Aegir Uerdingen und der SVK ’72 hatten es geschafft. "Jeder Start war mehr ein Reinplumpsen als ein Springen", sagt Trainer Presch, "aber wenn du dann mit 31 Jahren noch Bestzeiten über 100 m Schmetterling schwimmst und das in 1:08,26, dann ist das etwas ganz Besonderes."
Op den Orth selbst sammelte in Düren 3080 von insgesamt 19606 erreichten Teampunkten, eine Steigerung von 704 Zählern im Vergleich zum Vorkampf in Bielefeld. Auch die frühere Weltklasse-Schwimmerin Anne Poleska war über die Entwicklung froh, hatte sie doch schon ihren Schwimmanzug eingepackt, um notfalls der Mannschaft zu helfen.
Der Aufstieg in die 2. Bundesliga war hart erkämpft und zur Halbzeit lange nicht sicher, da die Mitbewerber aus Bergheim schon mit 250 Punkten in Führung lagen und einer der beiden Aufstiegsplätze vergeben war. Von Anfang an war das Team durch den Armbruch von Tabea Wagner geschwächt. Dann schlug noch die Grippe zu: Charline Bojanowski und Sarah Schüten hatten nach überstandener Krankheit noch Trainingsrückstand.
Dafür peitschten die beiden Studentinnen Katharina Schaary und Jill Becker mit beständig guten Zeiten das Kollektiv nach vorne. Sie sorgten über 50 m Freistil (28,12 und 28,19 Sekunden) mit 2033 Punkten für das beste Streckenergebnis.
Schlüssel für den Erfolg aber waren der enorme Siegeswille und drei entscheidende Rennen:
Katharina Presch konnte ihr Rennen über 100 m Brust in neuer Bestzeit (1:14,17) und Tagesbestwert von 675 Punkten gegen Lisa Köhnen gewinnen.
Caroline Moll hielt mit einer Verbesserung von sechs Sekunden über die 200 m Bruststrecke ihre Bergheimer Konkurrentin Katharina Rütz auf Distanz.
Ganze sieben Sekunden schneller als vor zwei Wochen war Michelle Rabe über 400 m Freistil (4:48,56) und wich damit der hochfavorisierten Anna-Joy Thinius kaum von der Seite.
Thomas Presch fasste die Leistungen der heimischen Schwimmerinnen zusammen: "Dieser Aufstieg gehört allein dem Team. Es ist erstaunlich wie die Mädchen trotz schwieriger Umstände im Bereich des Etats und der Trainingsmöglichkeiten auf den Vereinsanlagen diese Leistung realisieren konnten." Red