Transferschluss: Umbruch, Aufbruch, Neuanfang
Transferschluss im Amateurlager: Erneut wechseln viele Spieler den Klub und suchen eine neue Herausforderung.
Krefeld. Umbruch? Aufbruch? Neuanfang? Fragen, die erst in einigen Monaten beantwortet werden können. Im Fußballkreis sechs ist die Wechselfrist vorbei. Erneut suchten viele Spieler eine neue Herausforderung. Ob sie dieser auch gewachsen sind?
Vor einem kompletten Neuanfang steht der SV Oppum. Nach dem Abstieg in die Kreisliga A hat der Vorstand des Vereins nicht wie sonst üblich den Trainer gewechselt, sondern die Mannschaft. 15 Spieler verließen den Klub. "Das waren zum größten Teil auch welche, die beim Klassenerhalt gegangen wären", sagt Coach Yama Formuly. Er weint kaum einem Spieler eine Träne nach und ist heiß auf die kommende Spielzeit. "Ich freue mich mehr als noch im Vorjahr." Gerade auf die Jugend wird es ankommen. Fünf Mann aus dem erfolgreichen A-Junioren-Kader sollen den Sprung schaffen.
Während Formuly als Saisonziel einen einstelligen Tabellenplatz ausgibt, dürften zwei Aufsteiger mit anderen Ambitionen an den Start gehen: der TuS Bösinghoven und der OSV Meerbusch. Beide schafften in überlegener Manier den Aufstieg, verstärkten dann den Kader enorm und wollen nun die Liga aufmischen. Offiziell heißt das in Bösinghoven zwar auch "einstelliger Platz", wie Gönner Christoph Peters schmunzelnd sagt, doch wer auf die Zugänge blickt, stellt fest, dass hier die Zeichen auf Durchmarsch stehen. Gleich zwei Spieler kommen aus der Oberliga von RW Oberhausen, weitere vom Landesligisten VfR Fischeln.
In Fischeln wird erneut der Versuch gestartet, hinter der starken ersten Elf auch eine gute Ersatzbank zu formieren. In den vergangenen Jahren war das nur bedingt gelungen. Offen ist der Kampf um die verwaiste Torhüter-Position. Zugang Martin Stoll (ASV Süchteln) und der bisherige zweite Mann Till Kohnen werden alles dafür geben, den schmerzvollen Abgang von Jose Fernandez (TuS Bösinghoven) vergessen zu machen. Ebenfalls mit Spannung wird Steve Tolkmitt erwartet. Der Abwehrspieler kommt vom SV Halstenbek-Rellingen aus der Verbandsliga Hamburg.
Der Linner SV verschafft sich eine Frischzellenkur. Der letztjährige Landesliga-Zweite verstärkt sich mit sieben 19-jährigen und einem 23-jährigen Spieler. Dazu kommt mit Andreas Erfurt (Preussen Krefeld, 22) einer der sichersten Verteidiger der Bezirksliga.
Apropos Preussen. Sie wollen, anders als noch im Vorjahr der KSV Paschaspor als Aufsteiger in der Landesliga für Furore sorgen. Mit Erfurt haben die "Roten" zwar einen starken Mann verloren, dazu werden ganz sicher auch Fabio Lippolis (VfR Fischeln) und Volker Yasemin (pausiert) fehlen. Doch in Aki Khader, Ebamüslim Yildis (beide VfR Fischeln) und Nezir Göcmen (Paschaspor) kommen auch landesliga-erfahrene Spieler. "Unser Vorteil ist, dass wir ein eingespielter Haufen sind", sagt Trainer Michael Hackfurt. Ein Plus, auf das nicht alle Vereine zählen können.