Oberliga Bloß kein verflixtes zweites Jahr
Der VfR Fischeln sieht sich gewappnet für die neue Saison.
Fischeln. Über die Prognose einer Internetplattform habe er nur geschmunzelt, sagt Torwart Halil Özcelik. Diese geht davon aus, dass der VfR Fischeln am Ende der nächsten Spielzeit den bitteren Gang in die Landesliga antreten muss. Es wäre ein sportlicher Niedergang. Doch schon in der abgelaufenen Saison hatten die Oberliga-Fußballer schon so manche voreilige Aussage ad absurdum geführt. Im Zeugnis standen schließlich: 49 Punkte, Platz acht, sicherer Klassenerhalt, eine über weite Strecken famose Vorrunde. Der Aufsteiger ließ so einige Konkurrenten mit besseren Voraussetzungen staunend zurück.
Im Fußball spricht man bei einem Liganeuling oft vom verflixten zweiten Jahr. Soll heißen: Nach dem Klassenerhalt kann eine Mannschaft die geweckten Erwartungen nicht mehr erfüllen, hat ihren Überraschungsmoment verloren und im Abstiegskampf schwer zu kämpfen — und steigt gar wieder ab.
Doch so soll es in Fischeln nicht laufen. „Die Oberliga ist wieder super besetzt. Wir alle haben Bock. Es wird kein Motivationsproblem geben. Wir werden genauso herangehen wie im ersten Jahr“, sagt Kevin Sonneveld, der sich nach seinem Kreuzbandriss wieder ins Team zurückarbeitet. Kapitän Kevin Breuer ist sicher: „Wir haben uns auf Positionen verstärkt, wo Nachholbedarf war. So können wir auf Verletzungen besser reagieren.“ Der VfR hat sich in Philipp Reichardt, Burak Akarca und Christos Pappas in der Defensive breiter aufgestellt. Auch Tempo dazugewonnen, auch auf anderen Positionen wie im Angriff. Unter anderem mit weiteren jungen Spielern.
„Die Delle in der Rückrunde war der Unreife des Kaders geschuldet. Das Team hat sich aber entwickelt. Wir haben Qualität bewiesen. Wir gehen selbstbewusst in die neue Saison“, sagt Cherfi, der als Minimalziel den Klassenerhalt anpeilt.
Dafür will der VfR auch seine hausgemachte Stärke, das schnelle Umschaltspiel, optimieren, das gerade in der Hinrunde zu einem komfortablen Punktepolster geführt hat. Zum Establishment der Oberliga gehören — da will der VfR hin. Das wäre schon ein großer Erfolg für den Verein aus dem Krefelder Süden.
Den ersten Test absolviert der VfR am Sonntag (15 Uhr) beim Landesligisten Rather SV, gegen den Fischeln auch in der 1. Runde des Niederrheinpokals spielt.