Fußball-Oberliga Fischelns Trumpf — das Mittelfeld

In den Reihen des Fußball-Oberligisten sind nicht nur die Angreifer treffsicher.

Foto: Dirk Jochmann

Fischeln. Burak Akarca brauchte nur ein paar Minuten, um nach seiner Einwechslung den gegnerischen Strafraum für sich zu entdecken. Wenig später erreichte ihn das Zuspiel Alexander Lipinskis, und der 23-jährige gelernte Innenverteidiger setzte mit dem 3:1 den Schlusspunkt gegen Ratingen. Der Treffer war nur ein Beispiel dafür, was Oberligist VfR Fischeln auszeichnet. Torgefahr geht nicht nur von den Angreifern aus. Fischelns Mittelachse um Kevin Breuer, David Machnik, Lipinski oder auch den etwas defensiveren Christos Pappas ist eine Waffe im Ensemble. „Das ist genau das, was wir wollten. In der Breite torgefährlicher werden“, sagt Trainer Josef Cherfi.

Lipinski, schon in der vergangenen Saison mit sechs Treffern zweitbester Schütze mit Uzbay und Özkaya hinter Breuer (11), besorgte gegen Ratingen den Ausgleich. Dort, wo man eigentlich einen Stürmer erwartet. „Auch David Machnik hat noch mal einen Sprung gemacht. Er ist präsent und treffsicher. Jeder ist für ein Tor gut“, sagt Cherfi. Dabei sind Kräfte wie Kevin Sonneveld, Semih Ergin oder Stefan Linser noch verletzt, kehren erst bald zurück, besitzen aber ebenso Fähigkeiten im Abschluss. Verteidiger Kevin Enke sagt: „Unsere Leute kommen von der Bank und sind sofort da.“

Die Fischelner Qualität ist wichtig in einer Zeit, in der Angreifer wie Ömer Uzbay noch nicht wieder richtig fit sind oder eine Sperre absitzen wie Hatim Bentaleb. Oder sich wie Emre Özkaya in der Deckung aufreiben beziehungsweise stark im Kombinationsspiel beansprucht sind. Auch Tim Kasparek, den Cherfi als „technisch beschlagen mit Torriecher“ beschreibt, ist eine Alternative.

Die Unberechenbarkeit soll sich am Sonntag bei Turu Düsseldorf auszahlen. Dort will der VfR seinen Start veredeln. In der Woche hat er noch mal reagiert und Abwehrmann Yekta Yildiz aus der Wattenscheider U19 verpflichtet. Auch er kann variabel eingesetzt werden. „Ich schätze es, wenn Spieler mehrere Positionen spielen können“, sagt Cherfi. Da klingt er ein wenig wie der Mönchengladbacher Fußballlehrer Lucien Favre. anle