Oberliga: Fischeln erstmals bezwungen
Gegen den Wuppertaler SV unterliegt der Spitzenreiter nach langer Serie mit 1:3.
Krefeld. Diesmal waren es die anderen, die jubeln durften. Erstmals in dieser Saison, und saisonübergreifend nach 14 Pflichtspielen ohne Niederlage, haben die Fußballer des VfR Fischeln mal wieder alle drei Punkte dem Gegner überlassen müssen. Die Krefelder unterlagen dem Wuppertaler SV mit 1:3 vor einer für die Oberliga stattlichen Kulisse von 828 Zuschauern.
Etwa die Hälfte davon waren WSV-Fans, die mit ihren Gesängen für eine stimmungsvolle Atmosphäre sorgten. Ein würdiger Rahmen für das Spitzenspiel in der Grotenburg. Eine große Bühne auch für den VfR Fischeln, der darauf hofft, demnächst den einen oder anderen neuen Gast auf seiner Anlage begrüßen zu dürfen.
Dass diese erste Saisonniederlage das Ende des Höhenflugs der Fischelner einleiten könnte, glaubt man beim VfR nicht. „Wir sollten jetzt nicht den Fehler machen, das Haar in der Suppe zu suchen“, sagte VfR-Trainer Josef Cherfi. Und Angreifer Emre Özkaya sagte: „Wir sind eine Mannschaft und werden eine Reaktion zeigen.“
Erstmals in dieser Spielzeit geriet der VfR in Rückstand. Nur fünf Minuten waren gespielt, da erzielte der Wuppertaler Dirk Jasmund die Führung nach einem Freistoß. Einen Schock löste dies beim Gastgeber nicht aus. Nur sechs Minuten später bugsierte Ibrahim Er den Ball per Abstauber ins Wuppertaler Tor.
Fischeln spielte im ersten Durchgang gefällig mit und bewies seine fußballerischen Qualitäten. Das blieb auch WSV-Trainer Thomas Richter nicht verborgen, der dem Gegner Komplimente machte: „Fischeln hat eine hohe Qualität im Umschaltspiel. Sie haben zurecht sieben Spiele gewonnen. Wir wollten ihre Serie brechen, haben uns reingekämpft und viel investiert.“ Das kam im VfR-Lager gut an, wo man die Niederlage als „verdient“ einschätzte.
In den entscheidenden Szenen vor dem Tor behielten die Wuppertaler den kühleren Kopf und nutzten Fehler gnadenlos aus — wie beim 1:2 (52.) durch Marvin Ellmann, das letztlich die Niederlage einleitete. Vom neuerlichen Rückstand erholte sich der VfR nicht mehr so gut. Die Partie wurde zerfahrener, Fischeln agierte ungeduldig und sah sich häufiger in der Rückwärtsbewegung. Ein Distanzschuss von Kevin Weggen (89.) rundete das Ergebnis des Aufstiegsfavoriten ab.
Hatte sich der VfR zuvor in den Spielen gegen drei Schwergewichte der Liga schadlos gehalten, musste die Cherfi-Elf diesmal die höhere Abgeklärtheit des Gegners anerkennen. Dummerweise sah Rechtsverteidiger Stefan Linser noch die Gelb-Rote Karte und wird zuschauen müssen, wenn der VfR am kommenden Sonntag zur U 23 von RW Oberhausen muss. „Es war spielerisch kein großer Unterschied zu sehen. Der WSV hat unsere Fehler eiskalt bestraft“, sagte Cherfi.