Lutherkirche soll nach außen strahlen
Nach der Walcker-Orgel soll nun die gläserne West-Rosette saniert werden.
Krefeld. Pfarrer Volker Hülsdonk ist zuversichtlich: Zum Advent wird die West-Rosette an der evangelischen Lutherkirche auch von außen wieder in altem - besser gesagt, in neuem Glanz - erstrahlen. Dank einer Anschubfinanzierung der Baudenkmal-Stiftung in Höhe von 10.000 Euro wird die vierachsige Glasarbeit mit einem Durchmesser von vier Metern von Grund auf saniert.
Stiftungsvorstand Klaus Reymann überreicht den Scheck und erläutert als Architekt die Arbeiten: "Die Bleiverglasung wird erneuert, der Naturstein und die Stahl-Aussteifungen werden saniert." Baubeginn könnte nach dem Segen durch die städtische Denkmalbehörde im Herbst sein.
Nach der Rundumerneuerung der Walcker-Orgel, die über 200.000 Euro gekostet hat, ist dies ein weiterer Schritt der Sanierung der jetzt 106 Jahre alten Kirche im Krefelder Süden. Nach der Grundsteinlegung im Jahr 1902 baute Architekt Eduard Arnold ein klerikales Bauwerk mit verschiedenen stilistischen Elementen: romanisch, klassizistisch, gotisch, Jugendstil.
Auffallend sind starke Ähnlichkeiten mit der Berliner Gedächtniskirche, deren Front ebenfalls eine große Rosette prägt. Was von außen kaum noch zu sehen ist, erschließt sich in der Kirche in voller Pracht. Rosen, Wein und der Aronstab schmücken in strahlenden Farben die Rosette.
Leider ist der Künstler, der das Werk fertigte, heute nicht mehr bekannt. Für Pfarrer Hülsdonk ist die insgesamt rund 25000Euro teure Renovierung des Kunstwerkes "ein wichtiger Schritt der Weiterentwicklung des Gemeindelebens".
Zum musikalischen Genuss durch die Walcker-Orgel komme "jetzt auch ein neuer optischer Genuss". Es habe aus der Gemeinde den Vorschlag gegeben, die Rosette nach der Renovierung von innen zu beleuchten, damit die Kirche im wahrsten Sinne ausstrahle über den ebenfalls neu gestalteten Lutherplatz.