Mutter von totem Baby Silvia noch nicht gefunden: Massengentest in Vorbereitung
Krefeld. Wer ist die Mutter des am 5. März im Krefelder Südpark aufgefundenen toten Säuglings Silvia? Bisher konnte sie nicht von der Polizei ermittelt werden. Jetzt soll voraussichtlich ein Massengentest helfen, die Mutter zu identifizieren, der ab Montag vorbereitet werden soll, wie Staatsanwaltschaft und Polizei am Donnerstag bekannt gaben.
Bei der Auswertung von Spuren am Fundort hat die Polizei auch DNA der Mutter gefunden. Es stehen zwar noch Untersuchungen aus und es wird verschiedenen Hinweisen nachgegangen, doch sollten sich hieraus keine weiteren Ermittlungsansätze ergeben, wird der nächste Schritt eine DNA-Reihenuntersuchung (Massengentest) sein.
Durch die vorhandene DNA kann die Mutter eindeutig identifiziert werden. Die Polizei teilte mit, dass bereits der Antrag zur Reihenuntersuchung an die Staatsanwaltschaft Krefeld gestellt ist und die entsprechenden Vorbereitungen ab Montag nächster Woche beginnen werden.
Nachdem die bisherigen Ermittlungen nicht zum Erfolg führten, wird die Polizei in Kürze Frauen aufsuchen und um eine Speichelprobe bitten. Die DNA wird dann mit der abgeglichen, die man beim Baby gefunden hat: In dem Müllbeutel fand sich auch die Plazenta.
Der Massentest ist personalintensiv und teuer. Er sei aber nicht unverhältnismäßig, wie Chefermittler Gerd Hoppmann sagt. Immerhin wird in einem Tötungsdelikt ermittelt.
Die Obduktion hatte ergeben, dass der voll ausgetragene Säugling kurz nach der Geburt getötet worden ist. Im Mund des Babys befanden sich hineingepresste handelsübliche Feuchttücher, daran war Silvia erstickt. Der Säugling war in ein Handtuch eingewickelt, in einem transparenten Müllbeutel verpackt und im Südpark, nahe der Stahlwerkstraße, abgelegt worden. Das Baby dürfte nur wenige Tage, maximal zwei Wochen, dort gelegen haben.
Der Südpark liegt neben dem Edelstahlwerk Thyssen Krupp Nirosta. Das Waldstück wird überwiegend durch Spaziergänger mit Hunden genutzt. Eingegrenzt wird das Waldstück durch die Gladbacher Straße, Anrather Straße und Hückelsmaystraße.
Bislang sind knapp 50 Hinweise bei der Polizei eingegangen, was sie Ermittler als gering einstufen. Auch die Aussetzung einer Belohnung von 5000 Euro durch die Staatsanwaltschaft Krefeld erbrachte noch nicht den entscheidenden Hinweis.
Die Polizei bittet daher weiter um Hinweise zu jungen Mädchen und oder Frauen, die bis Ende Februar Anfang März schwanger waren und dies jetzt nicht mehr sind. Aber auch jeder andere Hinweis auf ungewöhnliche Umstände oder Verhaltensweisen von jungen Mädchen oder Frauen wird gesucht.
Hinweise, die auf Wunsch diskret behandelt werden können, bitte an die Polizei Krefeld unter 02151/634 0.