Neujahrsempfang mit neuem Bischof?
Der Gastredner Reinhard Feiter gilt als Kandidat für die Nachfolge von Heinrich Mussinghoff.
Krefeld. Vielleicht haben die Gäste beim Neujahrsempfang in der Pax-Christi-Kirche gestern den neuen Bischof gesehen. Fachleute halten Reinhard Feiter, den Gastredner, Priester und Direktor des Seminars für Pastoraltheologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, für einen aussichtsreichen Kandidaten als Nachfolger von Heinrich Mussinghoff. Mussinghoff hört in rund eineinhalb Jahren auf. Und Feiter, der geborene Mönchengladbacher, ist den Priesterkollegen der Region kein Unbekannter.
Auch wenn es möglicherweise schon einen Bischofs-Kandidaten gibt, einen Regionaldekan hat Krefeld weiterhin nicht. Das Büro der Regionaldekane für die Regionen Krefeld und Kempen-Viersen wird Ende dieses Monats auch offiziell wieder in Krefeld sein. Generalvikar Manfred von Holtum und der Viersener Regionaldekan Johannes Quadflieg laden zur Eröffnung ein.
Lothar Zimmermann, der Vorsitzende des Katholikenrats und Sprecher des Pastoralrats, hat gestern dazu aufgerufen, Flüchtlingen in Gebet und Tat zu helfen und Menschen in den Kirchengemeinden zu finden, die sie unterstützen. „Wir müssen Flüchtlinge nicht als Behinderung, sondern auch als Bereicherung sehen.“ Er möchte ein Netzwerk für ehrlichen Umgang mit Flüchtlingen schaffen.
Dann geht er auf das Kirchen-Immobilien-Management (KIM) ein. „Die Wogen schlagen hoch, wenn eine Kirche verkauft werden soll.“ Die Überlegung sei: „Was können wir tun, um die Entscheidungsträger zu schützen?“ Außerdem sprach er sich gegen eine Umwandlung einer Kirche in eine Grabeskirche aus.
Der Katholikenrat sucht weiterhin das Gespräch mit den politischen Parteien, um an ihren Entscheidungen im sozialen Bereich mitwirken zu können. Häusliche Gewalt, Gewalt gegen Kinder und das Thema „in Würde sterben“ stehen auf der Agenda. „Es gilt herauszufinden, welche Krankenhäuser bereit sind, arme und nicht versicherte Kranke zu behandeln.“
Reinhard Feiter beginnt seinen Vortrag „Das Evangelium ist für uns alle da“, mit zwei Anekdoten: Mit der einfachen Begrüßung „Guten Abend“ des neuen Papstes nach seiner Wahl als Zeichen des Aufbruchs zu einem neuen Stil und der Aussage des Theologen Karl Rahner im Zweiten Vatikanischen Konzil: „Das Licht der Völker ist Christus.“
Feiter: „Die Kirche ist keine Zollstation. Gott wendet sich denen zu, die ausgeschlossen sind. Und das Evangelium ist nicht nur für alle da, sondern auch in allen da, sonst ist Christus nicht das Licht der Völker.“