Phosphorbombe unter der Inrather Straße gefunden
Bei Voruntersuchungen wurden zwei weitere Gefahrenpunkte gefunden.
Krefeld. Gefährlicher Fund an der Inrather Straße: eine Phosphorbombe wurde in der vergangenen Woche in nur anderthalb Metern Tiefe unter der Fahrbahn gefunden und geborgen.
Die Kampfmittelbergungsfirma Schollenberger aus Celle hatte die rund einen halben Meter lange Brandbombe an die Oberfläche befördert, als sie dort Probebohrungen vor dem anstehenden Kanalbau durchführte.
Zwei weitere Gefahrenpunkte wurden in diesem Abschnitt etwa auf Höhe der Häuser Nummer 306 bis 310 festgestellt. Die Kanalbaufirma Echterhoff aus Osnabrück musste an diesem Abschnitt ihre Tiefbauarbeit vorerst einstellen. Zuvor müssen die beiden festgestellten Gefahrenpunkt untersucht werden.
Klaus-Urban Hartig von der Celler Bergungsfirma betont jedoch bezüglich der beiden fraglichen Objekte: „Es muss sich dabei nicht um Kampfmittel handeln. Es können auch ganz ungefährliche Metallteile sein.“
Wann dies geschieht konnte die zuständige Bezirksregierung in Düsseldorf nicht sagen. Rolf Vogelbacher, zuständig für den Kampfmittelbeseitigungsdienst: „Mir liegen noch nicht alle Unterlagen der Voruntersuchung vor.“
Erst nach vollständiger Auswertung könne eine Fachfirma den Auftrag erhalten, diese Gefahrenpunkte näher zu untersuchen. Eine Evakuierung der Anwohner sei dabei in der Regel nicht notwendig.
Die Untersuchungen im Vorfeld von Bauarbeiten an der Straße und Kanal sind ganz normale Vorgänge. Luftaufnahmen von Bombenabwürfen oder andere Dokumente dienen als Grundlage, um solche Probebohrungen anzuordnen. Da die Inrather Straße im 2. Weltkrieg nach schweren alliierten Bombenangriffen weitgehend zerstört war, sind Voruntersuchungen obligatorisch.
Die Brandbombe könnte eine Hinterlassenschaft des schweren Bombardements in der Nacht vom 21. auf den 22. Juni 1943 sein, als rund 2000 Tonnen Brand- und Sprengbomben auf Krefeld abgeworfen wurden. Haupteinflugschneise der über 600 alliierten Flugzeuge war damals die Hülser Straße.
