Krefelder Zoo Pinguin-Anlage bekommt deutschen Zoo-Oscar
Mit dem Biber als Symboltier zeichnet der Berufsverband der Zootierpfleger das innovative Gehege in Krefeld aus.
Krefeld. „Der Biber gestaltet seine Umwelt durch bauliche Maßnahmen neu, schafft dadurch Lebensräume und verändert alles zum Positiven.“ Damit ist der Nager für den Berufsverband der Zootierpfleger das perfekte Symboltier, „herausragende Tieranlagen auszuzeichnen, die durch moderne Haltung, interessante Konzepte, innovative Ideen und deren kompetente Umsetzung überzeugen“, erklärte Karsten Schultz, Vorsitzender des Berufsverbandes der Zootierpfleger (BdZ) jetzt am „Pinguin-Pool“ des Krefelder Zoos.
Genau diese begehbare Gemeinschaftsanlage für Humboldt-Pinguine, Inka-Seeschwalben, Zimt- und Rotschulterenten ist nun von einer Jury für den „deutschen Zoo-Oscar“ ausgewählt worden. Damit gehört der Krefelder Zoo zu einem Kreis von bisher 13 Tierparks im deutschsprachigen Raum, die ihren Besuchern eine preisgekrönte BdZ-Biber-Anlage präsentieren können.
Bei der Jury der 2002 zum ersten Mal vergebenen Biber-Auszeichnung sei die Kompetenz „unzweifelhaft“, betont Schultz. „Es handelt sich um qualifiziert ausgebildete Zootierpfleger, die die vorgeschlagenen Anlagen anhand eines 50-Punkte-Bewertungskatalogs beurteilen.“
Lobend wurde neben den „großzügigen Haltungsbedingungen in dem naturnah gestalteten Landschaftgehege“ unter anderem der Bau einer Schilfkläranlage für eine nachhaltige Wasserwirtschaft hervorgehoben. Erwähnenswert war für die Jury auch, dass die 2014 eröffnete Anlage mit dem südamerikanischen Regenwaldhaus eine „tiergeographische Einheit“ bildet, das Landareal den Pinguinen zahlreiche Möglichkeiten für Brut und Rückzug bietet, und alle Vogelarten bei extremen Temperaturen einen temperierten Stall mit Wasserbecken aufsuchen können.
Gleichzeitig können die Besucher die mit einem Netz überzogene Voliere begehen und durch Unterwasser-Scheiben den Pinguinen auf Augenhöhe beim Schwimmen und Tauchen zusehen. Und die Tierpfleger können die künstlichen Bruthöhlen für Pinguine und Inkaseeschwalben in der naturnah geformten Felswand von der Rückseite einsehen und öffnen.
„Ich bin stolz auf diesen in Europa einzigartigen Zoo-Preis. Er gilt als ein sicherer Indikator dafür, dass wir eine moderne Tieranlage errichtet und dabei die relevanten pfleger- und besucherfreundlichen wie auch tiergerechten Aspekte umgesetzt haben“, sagt Zoodirektor Wolfgang Dreßen.