Kommunalpolitik Hans Butzen: Der „König von Hüls“ dankt als Bezirksvorsteher ab

Hans Butzen (SPD) tritt als Bezirksvorsteher in Hüls ab. Aber die Nachfolge ist offen. Unterschiedliche Koalitionen sind denkbar.

Zeit für einen Generationswechsel: Hans Butzen dankt ab.

Foto: Bischof, Andreas (abi)

Hans Butzen hat sich entschieden: Der Hülser Bezirksvorsteher, gelegentlich auch „König von Hüls“ genannt, will seinen Platz für einen jüngeren Politiker frei machen. „Es ist Zeit für einen Generationswechsel“, hatte er unserer Zeitung schon vor vier Wochen erklärt. Nun ist es soweit: Für das Amt des Bezirksvorsteher steht der SPD-Politiker nicht mehr zur Verfügung.

Über die Nachfolge hat er sich auch schon Gedanken gemacht: Martin Reyer, bisher Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung, soll ihm auf dem „Thron“ folgen. Wobei die SPD dies allein nicht hinbekommen kann: Die alte Mehrheit aus SPD, Grünen und FDP gibt es nicht mehr.

Zur Erinnerung: Bei der Kommunalwahl im September hatten SPD und CDU je einen Sitz in der Bezirksvertretung verloren. Die CDU kommt noch auf fünf, die SPD auf vier Sitze. Umgekehrt haben die Grünen zwei Sitze gewonnen und bringen nun wie die SPD vier Mitglieder mit in die BZV. Somit sind nun verschiedene Bündnisse möglich: SPD und Grüne könnten sich zusammentun – aber auch CDU und SPD oder CDU und Grüne. In der BZV gibt es insgesamt 15 Sitze, acht Stimmen würden also für eine Mehrheit reichen.

„Dass ich nicht mehr antrete, ist auch CDU und Grünen schon länger bekannt“, berichtet Hans Butzen. Das Wahlergebnis mache diese Entscheidung notwendig, der Generationswechsel komme dadurch früher als gedacht. Mit CDU und vor allem mit den Grünen sei in den vergangenen Wochen intensiv gesprochen worden. Derzeit stockten die Verhandlungen aber ein bisschen. „Für uns ist unabdingbar, dass der neue Bezirksvorsteher Martin Reyer heißt“, betont Butzen. Reyer hatte sein Ratsmandat bei der Wahl verloren. Wer für ihn Sprecher der SPD-Fraktion in der BZV werden könnte, sei derzeit offen, so Butzen. Inhaltlich sieht der bisherige Bezirksvorsteher die SPD näher bei den Grünen, doch auch ein Bündnis mit der CDU sei nicht auszuschließen. Die Grünen wiederum haben auch mit der CDU über eine mögliche Zusammenarbeit gesprochen. „Es gibt mit beiden Fraktionen Schnittmengen, aber auch noch offene Punkte“, so Ratsherr Thorsten Hansen, der auch Mitglied der Bezirksvertretung ist. Eigentlich wollte seine Partei schon am Donnerstag eine Entscheidung fällen, das ist jetzt aber auf Sonntag verschoben worden. Klar ist laut Hansen: Bestimmte Bauvorhaben wie der B-Plan Hüls-Südwest lehne man ab. Für diese Position suchen die Grünen mögliche Partner.

Ambitionen der Grünen
sind noch völlig offen

Was die Position des Bezirksvorstehers und mögliche Ambitionen der Grünen anbelangt, hält sich Hansen auffällig zuück: „Lassen Sie sich überraschen.“ Schon vor vier Wochen hatte er allerdings im Gespräch mit der WZ klar durchblicken lassen, dass seine Fraktion Hans Butzen als Bezirksvorsteher nicht unterstützen wolle. Aus dem Wahlergebnis, das der Grünen einen satten Zuwachs von zwölf Prozentpunkten bescherte, könne man den „Wunsch nach Veränderung“ ablesen. Die erste Sitzung der neuen Bezirksvertretung ist am Dienstag, 10. November, 17 Uhr, im Pädagogischen Zentrum der Robert-Jungk-Gesamtschule.