Polizei will Einbrechern einen Riegel vorschieben
Die Zahl der Straftaten ist weiter sehr hoch. Sonderkommission gegründet.
Krefeld. Angesichts der dramatisch hohen Zahl an Einbrüchen in Krefeld hat die Polizei eine elfköpfige Ermittlungskommission gegründet, die Langfingern einen Riegel vorschieben soll. Mit Streifen und Kontrollen zu jeder Tages- und Nachtzeit, aber auch einer systematischen Auswertung der Erkenntnisse an Tatorten soll die Zahl der Fälle wieder deutlich sinken. Polizeipräsident Rainer Furth formuliert die Erwartung an seine Mitarbeiter: Bis zum Jahresende will er eine „deutlich zweistellige Zahl bei der Aufklärungsquote“ erreicht haben. Im ersten Halbjahr lag sie gerade einmal bei 8,48 Prozent.
Das ist immer noch besser als im Jahr zuvor. Da lag die Aufklärungsquote gerade mal bei 6,52 Prozent, die Zahl der Fälle mit 491 sogar noch deutlich über denen des ersten Halbjahrs 2012, wo 401 Einbrüche und Versuche registriert wurden. 2011 war aus Sicht der Krefelder Polizei ein rabenschwarzes Jahr: Die Zahlen waren so hoch wie nie, viel höher als andernorts. Nur so kommt es, dass Krefeld im Halbjahresvergleich einen Rückgang der Einbrüche um 18,3 Prozent verzeichnet, während die Zahlen im ganzen Land ansonsten in die Höhe geschnellt sind.
In den seltensten Fällen hat die Polizei Ansätze, den Täter in der Region zu ermitteln. Zwar gibt es Einbrecher, die hier leben und auch erwischt werden. Den Großteil der Straftaten machen aber auswärtige Gruppen aus: Banden aus Südosteuropa, insbesondere Bulgarien und Rumänien. „90 Prozent der Täter bleiben unentdeckt“, sagt Furth. Und mit der dunklen Jahreszeit kommen sie jetzt noch viel häufiger. Der Polizeipräsident: „Unsere Faustregel lautet: Je kürzer die Tage, desto länger die Finger der Einbrecher.“
Mehr als die Hälfte der Einbrüche geschehen am Tag zwischen 6 und 21 Uhr, sagt der Chef der Ermittlungskommission, Robert Lax. Sie kommen als Handwerker getarnt, es sind Frauen oder sogar Jugendliche. Insbesondere verkehrsgünstig gelegene Wohngebiete suchen sie auf, etwa beidseits der Berliner oder der Kölner Straße.
Der Kriminalhauptkommissar betont: „Nur Bürger und Polizei zusammen können etwas gegen die Einbrecher ausrichten.“ Wer etwas Verdächtiges beobachte, solle sofort den Notruf 110 wählen und nicht warten. Nur so seien die Täter zu fassen.