Aktion Musik für den guten Zweck

Krefeld · Sam Hiltrop und Erik Reese sammeln mit ihrem Trompetenspiel auf den Straßen Spenden für ein Krefelder Kinderheim.

Freuen sich über die vielen Spenden: Eric Reese und Sam Hiltrop (v.l.).

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Sam Hiltrop und Erik Reese stehen mitten auf dem Neumarkt, direkt gegenüber vom Café Extrabatt. Vor ihnen ist ein Notenständer aufgebaut sowie ein Plakat, auf dem steht, dass sie Geld für ein Kinderheim in Krefeld sammeln. Das Plakat hat Erik mit einem Tannenbaum und einem Stern verziert. Daneben ist eine kleine Kasse aufgebaut für Spenden. In ihren Händen liegen die Trompeten bereit, um Musik erklingen zu lassen. Es ist verkaufsoffener Sonntag, und die Straßen der Innenstadt sind voller Passanten.

Für die zwölfjährigen Schulfreunde Sam und Erik ist es der richtige Tag, um möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen. Über eine Stunde trotzen sie Schnee, Wind und Kälte, um die Straßen mit ihren weihnachtlichen Trompetenklängen zu beschallen. Schon von Weitem sind Stücke wie „Kling Glöckchen“ oder „Ihr Kinderlein kommet“ zu hören. Sie sammeln nicht für die eigene Tasche, sondern für ein Krefelder Kinderheim. Welches die Spenden erhält, entscheiden sie in den nächsten Tagen. Wichtig ist ihnen vor allem der regionale Bezug. Am späten Nachmittag haben sie 128 Euro für den guten Zweck zusammen.

Stücke aus den Anfängen
ihrer Musikausbildung

Sam und Erik spielen Trompete seit der fünften Klasse, in der Bläserklasse des Gymnasiums am Stadtpark. Erik kannte die Trompete schon von seiner Schwester. Das Instrument gefiel ihm, und so wollte er es auch erlernen. Sam hingegen hat in der ersten Klasse mit der Geige angefangen und die Trompete noch zusätzlich erlernt, um in der Bläserklasse mitmachen zu können. Die Stücke, die sie an diesem Sonntag spielen, stammen aus den Anfängen ihrer Musikausbildung. Mittlerweile spielen die Beiden in der Bläserklasse auch als Duo, so dass die Zweistimmigkeit auch ohne viele zusätzliche Proben gut funktioniert.

Erik und Sam gehen inzwischen in die siebte Klasse und haben genauso Wünsche zu Weihnachten wie andere Kinder auch. Doch ihre sind nicht groß. Deshalb wurde die ursprüngliche Idee, ihr Taschengeld mit dem Trompetenspiel aufzubessern, zu einer Spendenaktion umfunktioniert.

„Eigentlich habe ich doch alles. Darum wollten wir lieber etwas Gutes tun“, erzählt Sam. Für die Aktion ließ er sogar ein Handballspiel sausen. Erik sagt: „Ich fand die Idee von Sam gut, da wollte ich mitmachen.“

Einige fremde Kinder erfahren ein wenig Hilfe in diesem Jahr durch Eriks und Sams Aktion. Ihre Familien finden das dementsprechend großartig. „Einfach toll“, sagen Sams Eltern zu der Aktion. Sein Großvater ist ebenso stolz: „Genial. Absolute Spitze!“ Und auch die Mutter von Erik ist stolz auf ihren Sohn und seinen Freund: „Es ist mutig, diese Erfahrung auf der Straße zu machen.“

Neuauflage im nächsten Jahr
ist willkommen

Alle sind sich jedenfalls einig: „Das können die Beiden nächstes Jahr gerne wieder machen.“ Also bekommen die Krefelder vielleicht auch nächstes Jahr wieder die Gelegenheit, den Trompetenklängen zu lauschen und dafür noch in der Vorweihnachtszeit für einen guten Zweck zu spenden.