Souterrain-Wohnung zwei Mal geflutet: Eigentümerin kämpft um ihre Heimkehr
Souterrain-Wohnung zweimal nach Starkregen geflutet — Versicherung zahlt nicht.
Krefeld-Oppum. Vor vier Jahren ist Ingrid Linden-Hartmann (71) aus ihrer durchnässten und verschimmelten Eigentumswohnung im Souterrain an der Schönwasserstraße in eine Mietwohnung geflüchtet. 25 000 Euro Miete hat sie seither gezahlt plus 12 000 Euro Heizkosten für ihr im jetzigen Zustand unbewohnbares Eigentum gezahlt, damit es halbwegs austrocknet.
Seit einem Starkregen im Sommer 2006 kämpft sie gegen Hausverwaltung und die Provinzial-Gebäudeversicherung — und hat dabei einen Unterstützer, Manfred Kollatus von der Schleswiger Versicherung. Denn die Hausratversicherung würde das wassergeschädigte Inventar sofort begleichen — wenn die Gebäudeversicherung mitziehen würde.
Im April 2008 kollabierte Ingrid Linden-Hartmann während eines Zivilprozess im Landgericht (die WZ berichtete damals). Als der Anwalt der Hausverwaltung in der Verhandlung zusicherte, sich mit der Gebäudeversicherung in Verbindung zu setzen, war der Richter erleichert: „Jetzt sind wir ein Stückchen weiter.“
Tatsächlich ist knapp vier Jahre danach niemand ein Stückchen weiter. Im Gegenteil: Anfang Juli 2009 setzte ein Wolkenbruch erneut die Souterrain-Wohnung unter Wasser. Und wieder bemühte die Gebäudeversicherung die altbekannten Argumente: Die Schäden in Linden-Hartmanns Wohnung seien eindeutig auf Überschwemmungen in den Vorjahren zurückzuführen — mangels Rückstausicherung. Da die Trennwand zur Nachbarwohnung unbeschädigt sei, könne von dort kein Wasser eingedrungen sein. Ingrid Linden-Hartmann sagt anderes: „Das Wasser schoss von der Straße in den Garten und von dort zurück in beide Souterrainwohnungen.“ Und das Rückstauventil habe immer funktioniert, das belege ein Gutachten. Vielmehr habe ein defektes, später repariertes Regenfallrohr in Keller 7 für den ersten Schaden gesorgt.
Versicherungsagent Manfred Kollatus kennt die Situation im Souterrain aus dem Effeff. „Die nördliche Außenwand ist im Auftrag der Hausverwaltung geöffnet und wieder geschlossen worden ohne dass eine Isolierung erfolgte.“ Ergebnis: Schwarzschimmel in der Wand und ein immens hoher Feuchtigkeitsgehalt im Mauerwerk. Natürlich geht es um einen Batzen Geld, den Ingrid Linden-Hartmann nicht hat: Ein Kostenvorschlag für die Isolierung der Außenmauern inklusive Ausschachtung beläuft sich auf 23 200 Euro, der für die Sanierung der gut 60 qm großen Wohnung auf knapp 19 000 Euro.
Bis 1975 war das Souterrain übrigens ein Ladenlokal. al