Im Ärztehaus bleiben die Ärzte aus
Das Großkonzept für das Gebäude an der Kölner Straße scheint gescheitert zu sein.
Krefeld. Von außen ist das geplante Gesundheitshaus an der Ecke Kölner Straße/Melanchthonstraße fertig. Während oben noch gearbeitet, wird die unteren Etagen leer. Dabei sollten eigentlich seit Ende August die ersten Ärzte dort arbeiten, die Apotheke und das Bistro eröffnet haben. Erste Gerüchte geistern durch die Stadt, das Großprojekt mit dem Schwerpunkt Frauen- und Kinderheilkunde sei gescheitert.
Die Eröffnung ist auf Anfang des kommenden Jahres verschoben. Der Grund sind laut Thomas Potrykus, Allgemeiner Leiter der Betreibergesellschaft Carehouse, baurechtliche Probleme. "Die Gerüchte, das Konzept ist gestorben, stimmen definitiv nicht", erklärt Potrykus. Die Stadt Krefeld als Genehmigungsbehörde habe der Gesellschaft einige Auflagen erteilt, die nun abgearbeitet werden müssten.
Im Herbst könnten Ärzte und Physiotherapeuten einziehenBauherr Uwe-Björn Meyer, der mit Rainer Rothschuh das Haus gebaut hat, sieht die Situation etwas anders. "Ich gehe derzeit davon aus, dass ich das Haus zu zwei Dritteln selber vermieten muss", sagt Meyer. Seit dieser Woche führt er Gespräche mit interessierten Ärzten, Apothekern und Physiotherapeuten. Er wird Flächen eigenständig vermieten, sollte jemand Interesse haben.
Daher könnte es durchaus sein, dass schon im Herbst Leben ins blau-rot-weiß gestrichene Haus kommt. Es war auf recht spektakuläre Weise um etliche Meter zurückgebaut worden."Das Medizinische Versorgungszentrum muss damit nicht gestorben sein", stellt der Hausherr fest. Für das gesamte Haus ist das MVZ, so die Kurzbezeichnung des Konzepts, nach Ansicht Meyers gestorben.
In den Verhandlungen hatten die Mediziner nach WZ-Informationen Bedenken, auf der Straße zu stehen, sollte Carehouse als Hauptmieter einen Rückzieher machen. Die Ärzte wären nur Untermieter und würden auf ihren Investitionen und Kosten sitzen bleiben.Die Auflagen der Stadt Krefeld sieht der Bauher als kleineres Problem an. "Die Stadt ist der Meinung, wir haben zu wenig Parkplätze, wobei wir in der Tiefgarage und im Innenhof 35 Parkflächen eingerichtet haben", erklärt Uwe-Björn Meyer.
Sein Architekt geht von einem Überhang von zehn Parkplätzen aus, die Stadt fordert, je nach Belegung des Hauses, bis zu 40 Parzellen mehr. "Dafür gibt es aber keine offizielle Rechtsgrundlage, die Anzahl der Parkplätze ist quasi frei verhandelbar", sagt der Hausbesitzer.