WZ-Mobil in Fischeln: „Grüngürtel muss bleiben“
Anwohner äußerten sich zum geplanten Neubaugebiet.
Krefeld. Deutliche Worte aus dem Mund einer empörten Frau: „Krefeld hat die hässlichste Innenstadt zwischen Basel und Amsterdam. Darum sollten die Politiker sich erstmal kümmern, bevor sie ein Neubaugebiet in Fischeln planen.“ Und: „Reiche Düsseldorfer will ich hier schon gar nicht haben — die sollen bleiben, wo sie sind.“ Hannelore Schoster hat sich „in Rage geredet“, wie sie selbst es nennt.
Ihr Zorn richtet sich gegen die Pläne der Stadt, in Fischeln 61,4 Hektar Bauland zur Verfügung zu stellen. Dort sollen sich Neubürger, vor allem Düsseldorfer, ansiedeln, um so den Schwund bei der Krefelder Bevölkerung aufzuhalten oder zumindest zu verlangsamen.
Auch Friedrich Fuchs hält wenig von diesen Plänen. „In Krefeld stehen viele Gebäude leer und so lange das so bleibt, machen so viele Neubauten keinen Sinn.“ Margrit Steer schließt sich an: „Man sollte mal durch die Stadt gehen, da sind viele Gebäude, die unbewohnt sind. Außerdem sollte die Innenstadt für Neubürger attraktiver gemacht werden.“
Sylvia Böttcher würde sich über Neubürger freuen, hat daher prinzipiell auch nichts gegen Neubauten. Sie befürchtet aber, dass der Verkehr auf der Kölner Straße zunehmen könnte: „Eigentlich ist das jetzt schon zu viel.“
Nicht nur der zunehmende Verkehr wird als Problem gesehen: Uwe Kamperdicks fürchtet auch um die Grünflächen. Im Witschen und der Niederbruch eigneten sich sehr gut zum Spazierengehen mit Kindern und Hunden. „Ich fände das schade, wenn dieser Grüngürtel wegkäme“, sagt er. Stattdessen könne man die andere Seite von Fischeln Richtung Osterath ausbauen.
Für Josef Daubenspeck ist jedoch schon seit Jahren klar, dass das Gebiet zwischen K-Bahn und Oberbruchstraße bebaut wird. Generell hat er nichts dagegen, dass gebaut wird, doch vor allem am Friedhof erhofft er sich einen Kompromiss aus Häusern und Grünflächen.
Für Anja Germelmann sollten auf den Grünflächen in Fischeln keine Neubauten entstehen: „Das Fischelner Bruch ist eine schöne Fläche zum Spazierengehen, dort sollte nicht gebaut werden. Man sollte eher gucken, dass die Kölner Straße schöner gestaltet wird, um Krefeld attraktiver zu machen.“ Flora und Fauna werden nach Peter Pläschke zerstört: „Ich denke, dass man in Fischeln durch Neubauten viele Grünflächen unnütz kaputtmacht.“
Klaus Heidan unterstützt die Einwände gegen die Bebauung entlang der K-Bahn. SPD und CDU müssten sich endlich auf einen Kompromiss zum Thema „Westumgehung“ einigen. Eine Bebauung dürfe nicht ohne Westumgehungsstraße erfolgen.