Jugendfeuerwehr Fischeln: Junge Retter zeigen ihr Können
Beim vierten Tag der Berufsfeuerwehr probte der Nachwuchs den Ernstfall.
Fischeln. Das Entenküken, das im Schönhausenpark in den Brunnen gefallen war, entpuppte sich als kleiner Hundewelpen. Das aber war dem Feuerwehr-Nachwuchs egal. Retten ist retten. Mit Blaulicht und zwei Fahrzeugen eilt die Einsatzgruppe unter Leitung von Pascal Hunger am Samstag von der Feuerwache an der Heinrich-Malina-Straße in Oppum ins benachbarte Bockum.
Um 11.09 Uhr schrillt der Alarmruf durch die neue Wache. Sechs angehende Wehrleute sprinten zum Löschfahrzeug und starten Richtung Uerdinger Straße. Vor Ort bauen sie in Windeseile eine Steckleiter zusammen, die über den Brunnen gelegt wird. Phillip Winkmann (17) und Justus Kessel (14) robben sich über die Leiter vorsichtig zum angenommenen kleinen Hund vor. Um 11.26 Uhr meldet das Sextett ihrem Chef, Oberfeuerwehrmann Hunger, stolz: „Hund gerettet.“ Zur Truppe gehört außerdem Andrea Marschmann. Die 17-Jährige ist die einzige Jung-Wehrfrau. Mit dabei auch Philippe Fernandez (15), Pascale Trieschmann (17) und Florian Rieskies (13).
Schmunzelnd beobachtet Bernd Fruhn das Geschehen. Der Rentner ist im Bilde: „Das sind die jungen Feuerwehrleute, die hier ausgebildet werden. Das ist nicht nur eine tolle Sache, sondern auch dringend notwendig. Sie sollen uns doch eines Tages beschützen oder retten.“
In der Tat. Hinter dem vermeintlich lustigen Samstagnachmittag steht ein ernstes Anliegen. Ulrich Schemann (31), Oberbrandmeister der Feuerwehr Oppum, erklärt warum: „Der Berufsfeuerwehrtag ist ein Tag, an dem die Jugendlichen im Alter von 13 bis 17 Jahren einen 24-stündigen Dienst wie im realen Leben der Berufsfeuerwehr absolvieren. Das bedeutet, es werden mit richtigen Feuerwehrfahrzeugen vorher festgelegte Einsätze gefahren.“
Unterstützt werden die insgesamt 21 Jugendlichen durch Mitglieder der Einsatzabteilung der drei Einheiten Gellep-Stratum, Oppum und Uerdingen. Wie bereits vor drei Jahren übernimmt der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) mit seinen Jugendlichen den Bereich des Rettungswesens. Auch die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst ist Teil der Übungen. Die vierte Auflage dieses Tages wurde in gut einjähriger Vorbereitung mit Unterstützung von diversen Institutionen und Spenden ermöglich.