Schützengesellschaft Krefeld-Untergath: Per Armbrust zum neuen König
Hartmut Schmitz führt die Schützengesellschaft von 1959.
Krefeld/Untergath. Die Schützengesellschaft Krefeld-Untergath 1959 hat am Samstag ihren neuen Schützenkönig gekürt. Hartmut Schmitz schoss den Vogel vom Mast. „Es ist eine Ehre für mich, in den nächsten zwei Jahren dieses Amt innezuhaben“, sagt Schmitz, Major und erster Geschäftsführer.
Im vergangenen Jahr hatte sich von den 112 Mitgliedern der drei Kompanien Musketiere, Grünröcke und Damenkorps kein Nachfolger für das Königshaus finden lassen. Diesmal stehen sogar zwei Kandidaten zur Auswahl. „Das macht das Ganze natürlich viel spannender. Als ich damals König wurde, hatte ich keine Konkurrenten und brauchte 22 Schuss, bis der Vogel fiel“, sagt Ferdinand Prahl. Er war von 1999 bis 2001 Schützenkönig, der erste im neuen Jahrtausend.
Auf der Festwiese an der Hafelsstraße haben sich Groß und Klein versammelt, um ihre zukünftige Majestät gebührend zu feiern. Anders als die Großen, die vor dem Königsschießen selber die Armbrust austesten können, sammeln die Kleinen die Holzpfeile wieder von der Wiese auf. „Wir sind die einzige Gesellschaft am linken Niederrhein, die noch diese Armbrust als Schusswaffe verwendet“, sagt Klaus Feld, Mitglied der Kompanie Musketiere.
Die hölzerne, bogenähnliche Fernwaffe wurde vor 53 Jahren, im Gründungsjahr des Vereins, gebaut. Ihr Alter sieht man ihr zwar an, doch sie schießt die Pfeile einwandfrei auf den acht Meter hohen Vogel. „Aus der Position des Schützen hat man keine gute Perspektive beim Schießen, deshalb stehe ich daneben und gebe Kommandos, wie viel tiefer oder höher die Armbrust gehalten werden soll“, sagt Feld.
„Man kann das Schießen nicht üben und auch nicht wirklich beeinflussen, wie der Pfeil fliegt“, erklärt Prahl. Schmitz hatte das Glück auf seiner Seite. Nach 18 Schuss steht auf dem Wettkampfplatz fest, dass er den Krefelder Schützenverein leiten wird. Ehefrau Ursula und die Kinder Patrick und Maike werden dem neuen König während seiner Amtszeit beiseite stehen.