Endstation Hüls – die Bahn hat viele Gegner
Ringlösung: Die Schulstraße als mögliche Straßenbahntrasse lehnen viele Hülser ab.
Krefeld. Seit Jahrzehnten wird der Streckenausbau der Straßenbahnlinie in Hüls diskutiert. Vergangene Woche stellten Vertreter des Planungsbüros Angenvoort und Barth, Mitarbeiter der SWK und des Fachbereichs Planung die erste Planung für die 2,7 Kilometer lange Strecke samt acht Haltestellen vor. Zehn bis zwölf Millionen Euro Baukosten stehen im Raum. Die Kleine Ringlösung könnte ab 2011/12 realisiert werden. Viele Hülser stehen dem Projekt jedoch nach wie vor skeptisch gegenüber.
Für die schlechteste aller Lösung hält Rosemarie Denkert von der Bürgeriniative "Straßenbahn Hüls" die Trasse über die Schulstraße. "Wir haben 400 Unterschriften gegen diese Ringlösung gesammelt." Als Alternative schlägt sie vor, einen Busbahnhof vor Hüls anzulegen. Zudem solle dann der Ringbus in einem höheren Takt und neuer Streckenführung verkehren.
"Man sollte es so belassen", findet Manfred Illing. Aber: "Die neuen Bahnen fahren ins Depot, wo ein Umsteigepunkt eingerichtet werden sollte, wie anderswo bereits in Krefeld." Neue, schadstoffarme Busse kämen über die Schulstraße zum Depot und führen über die Krefelder Straße zurück. "Ich halte überhaupt nichts von der Ringlösung", meint Bodo Becker. "Das hat sich mit den Bussen hervorragend eingespielt." Er befürchtet auf der Schulstraße ein Verkehrschaos.
Als "schwachsinnig" bezeichnet Johannes Hybel die Planung. Die Ringbusse sollen weiter fahren. "Was bleibt von der Schulstraße übrig, wenn auch noch zwei Meter breite Bürgersteige gebaut werden?" Hübel schlägt die Schlufftrasse als Verkehrsführung vor. "Doch die SWK wollen das nicht und machen die Sache mies. Was soll denn hier im Ortskern erschlossen werden? Er wird kaputt gemacht." Josef Gielen schüttelt den Kopf. "Es ist Wahnsinn, was die hier vorhaben. Alte Schienen ’raus, neue ’rein und dann das Ganze noch einmal."
"Wie die Lösung geplant ist, bringt sie mir gar nichts", berichtet Ursula Schäfer. "Und die Außenbezirke wie das ,Legoland’ haben gar nichts davon. Die Bahn durch die enge Schulstraße zu führen, ist nicht gut. Ich würde die Schlufftrasse bevorzugen, um die Außenbezirke anzuschließen." Für Peter Schlott planen die Parteien am Bürger vorbei. "Die Parteien, die dies zu verantworten haben, werden wir mit Stimmenentzug bestrafen. Wir haben jahrelang eisern gespart und eine Immobilie an der Schulstraße gekauft. Jetzt verliert sie ihren Wert."