Hüls: Kein Gestank vom alten Gaswerk
Die Sanierungsarbeiten gehen in eine neue Phase. Teerverschmutzungen von 1940 wurden im Boden festgestellt. Die giftigen Dämpfe werden abgesaugt und gefiltert.
Krefeld. Einige ältere Bürger werden es noch kennen, das sogenannte Krefelder Stadtgas. Produziert wurde es ab etwa 1910 in Hüls, neben dem alten Wasserturm. Nach dem Aus der Produktion in den vierziger Jahren hatte die Ruhrgas AG die Gebäude weiter genutzt. Heute findet die Gasverteilung nur wenige Meter entfernt statt. Die Reste des alten Gebäudes, wie der Trinkwasserbehälter, werden zur Zeit beseitigt, das Gelände komplett saniert.
Wer heute einen Blick auf die große Baustelle an der Cäcilienstraße wirft, wundert sich vielleicht über eine weiße Zeltkonstruktion auf dem Gelände. "Im Kern des Grundstücks wurden Bodenverunreinigungen festgestellt. Diese Teerverschmutzungen stammen noch aus den Jahren um 1940", erklärt Geologe Dr. Reinhold Strotmann. Da der Teer trotz seines Alters von über 60 Jahren noch immer Geruch verbreitet, haben sich die Verantwortlichen für ein zeltgeschütztes Abtragen entschieden.
"Die Teerdämpfe werden mit speziellen Schläuchen abgesaugt und durch einen Container mit Aktivkohle geleitet." sagt Strotmann. So würde der Giftstoff gefiltert und unschädlich gemacht. "Der Teer ist natürlich hochgradiger Sondermüll und wird speziell entsorgt", so Wilfried Berger von den Stadtwerken Krefeld. Sicherheit wird auf dem ganzen Gelände groß geschrieben. "Fahrzeuge, die hier rein und raus fahren, müssen alle eine Schleuse passieren", berichtet Strotmann.
"Wichtig war uns allen, dass keine verschmutze Erde durch den Ort gefahren wird", sagt der Leiter des Fachbereiches Umwelt, Helmut Döpcke, und zeigt mit dem Finger hinter den Zaun des Geländes. Parallel zur Schlufftrasse haben die Verantwortlichen eigens einen Weg für den Abtransport anlegen lassen, der die Lkw direkt auf die B9 führt.
Was genau mit dem Gelände geschieht, wenn die Sanierung Ende nächsten Jahres abgeschlossen ist, ist unklar. Helmut Döpcke verrät jedoch: "Es gibt diverse Vorüberlegungen, hier eine Grünanlage zu errichten."