Hüls: Mehr los für junge Leute
Die WZ war bei der Diskussion zwischen Vertretern von Bürgerverein und Jugendheim dabei. Das Ergebnis: Die Beteiligten wollen an einem Strang ziehen.
Hüls. Jugendliche in Hüls brauchen Angebote, um gefördert zu werden und nicht nur "herumzuhängen". Darüber sind sich Klaus-Dieter Ohlig und Christof Grüters einig; der Erstgenannte ist Vorsitzender des Hülser Bürgervereins und der Zweitgenannte Vorsitzender des Verbands Offene Jugendarbeit Hüls. Der Weg dahin ist aber noch unklar. Ohlig hatte gegenüber der WZ ein breiteres Angebot für Jugendliche gefordert, "damit sie nicht in der Luft hängen" (WZ vom 6. März). Bei der darauffolgenden Diskussion war unsere Zeitung dabei. Das Gespräch:
Grüters stellt als erstes die Arbeit des Jugendheims am Wasserturm heraus: "Seit den 80er Jahren engagieren wir uns." Werktäglich sei das Angebot von 14 bis 20 Uhr verfügbar, freitags mit einer Disko sogar bis 22 Uhr. Töpfer-, Probe-, Tanz- und Computerräume - das Angebot ist groß. "Allerdings eher für Zehn- bis 13-Jährige", gibt Grüters zu.
Ohlig sagt: "Mir geht es eher um die älteren Jugendlichen, die am Markt oder anderen Orten herumsitzen." Dabei ist sein Problem, dass die Jugendlichen oft gelangweilt wirkten und nichts zu tun hätten - außer Alkohol zu trinken. Ohlig sehe die Cliquen so oft, dass er eine gemeinsames Gespräch anstoßen wolle.
Jugendheimleiter Jochen Scheller erklärt: "Die ’Rädelsführer’ dieser Cliquen kennen wir. Sie ziehen die anderen mit. Und zwar raus aus unserem Haus." Dass sie das Angebot weniger wahrnähmen, habe verschiedene Gründe, unter anderem, dass in dem Gebäude das Rauchen mittlerweile verboten sei. "Doch diese Jugendlichen wollen sich das Rauchen nicht verbieten lassen." Seine These: Wer ein Ziel und eine Perspektive hat, verhält sich anders. Grüters stimmt zu, bringt die Berufsorientierungswoche für Jugendliche ins Spiel, die in dieser Woche läuft.
Für Ohlig, den ersten Vorsitzenden, und Heino Pesch, den zweiten Vorsitzenden des Bürgerereins, ist dies ein Lösungsansatz. Ohlig schlägt vor, "die Fühler nach Ausbildungs- und Praktikumsstellen auszustrecken und eine gemeinsame Kontaktbörse einzurichten."
Der Vorschlag stößt auf Interesse, da Bürgerverein und Verband "sicherlich die verschiedensten Kontakte zusammenführen können", sagt Scheller. "Auch für Sonderaktionen wie Feste, Netzwerknächte, DVD-Abende oder Übernachtungen braucht man immer helfende Hände", berichtet Grüters.
Ohlig möchte sich nun im Bürgerverein nach freiwilligen Helfern umhören und lädt Scheller und Grüters ein, auf der Jahreshauptversammlung des Vereins am 22. April zu referieren: "So sprechen Sie interessierte Mitglieder gezielt an und treffen mit dem Thema Jugendarbeit in Hüls sicherlich auf großes Interesse." Das Ergebnis des Diskussionsgesprächs: in Zukunft gemeinsam an einem Strang ziehen.