Laufen Joggen in Krefeld: Auf und ab im Hülser Bruch

Krefelds schönste Joggingstrecken: Die drei Berge machen den Reiz der langen Strecke aus. Ein GPS-Gerät ist von Vorteil.

Drei Berge machen den Reiz der langen Strecke aus.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Das Hülser Bruch ist das El Dorado der Krefelder Läufer, die das Außergewöhnliche schätzen. Denn mit seinen drei Bergen — dem Hülser Berg, dem Kapuzinerberg und dem Inrather Berg — bietet er zumindest eine kleine Möglichkeit, in die Höhe zu schweifen. Alle drei Berge bieten übrigens trotz ihrer geringen Höhe an einigen Stellen knackige Anstiege, die einen schnell aus der Puste bringen.

Foto: Andreas Bischof

Zwischen dem Kapuzinerberg und dem Inrather Berg, am Parkplatz Flünnertzdyk/Ecke Langen Dyk, startet die Route. Wer übrigens ein GPS-fähiges Handy besitzt, sollte es zur Sicherheit mitführen. Zwar sind die Wege im Bruch fast alle parallel zueinander angelegt worden, doch wer sich hier nicht auskennt, kann schnell die Übersicht verlieren. Los geht’s, und zwar zunächst auf die steile Rampe auf den „linken“ Berg, den Kapuzinerberg. Der Weg hinauf auf die ehemalige Hausmülldeponie ist bis auf den Anfang und das Ende recht einfach zu laufen. Oben angekommen bietet sich am Gipfelkreuz, 77 Meter über dem Meeresspiegel, ein toller Blick über Krefeld. Wer möchte, kann eine steile Passage einbauen, ansonsten geht es den gleichen Weg wieder hinunter.

Wir halten uns auf dem letzten Stück aber links, um über den Flöthbach und am Anglersee vorbei Krefelds höchsten Berg zu erklimmen. Kurz nach dem See geht es auf den Inrather Berg. Er ist eine ehemalige Bauschuttdeponie, auch Kriegstrümmer lagern hier. Bis auf 87 Meter führt der Weg, der den Berg gleich zweimal umrundet - nicht steil, aber stetig. Auch hier gibt es nur den einen Weg hinunter.

Unten geht es nach links weiter, über den Sprudeldyk (benannt nach einer ehemaligen Mineralquelle) und dann nach links und direkt wieder rechts in den Johansenweg. Dieser windet sich durchs Bruch, was sicherlich attraktiver ist, als einen der vielen langen "Geradeaus-Wege" zu laufen. Nach rund 1,5 Kilometern schlängelt er sich über den Plankerdyk, dann geht es rechts herum, Richtung Norden über den Sankertgraben bis zum Steeger Dyk.

Nachdem der Steeger Dyk überquert ist, geht es kurz nach rechts und dann nach links in den Junkersdyk. Er hat seinen Namen vom Seidenhändler Johannes Junkers, der den Krefelder Wanderklub gründete. Nach einer Linkskurve geht es dann rechts zum Hülser Berg. Er ist die höchste natürliche Erhebung in Krefeld (immerhin 63 Meter hoch) und durch die Saale-Eiszeit vor 150 000 Jahren entstanden. Der Weg zum Berg ist nach dem ehemaligen Konrektor der Hülser Schule, Helmut Mertens, benannt.

Unsere Route führt nach rechts und an der zweiten Kreuzung nach links. Vorbei am Gedenkstein für Mertens erreichen wir die Eremitenquelle und Reste einer Wallanlage. Sie ist die einzige bekannte Befestigung aus vorrömischer Eisenzeit (500-300 vor Christus) am linken Niederrhein. Das Befestigungswerk besteht aus einem Wall und zwei Gräben, die heute noch bis zu zwei Meter hoch und 1,5 Meter tief sind.

Über den Weg geht es nun - mal auf, mal ab - bis zum Johannesturm. Wieder unten geht es Richtung Bergschenke. Vor dem Spielplatz aber nach links und dann über einen breiten Weg steil nach unten auf den Talring. Vielen ist er im Winter als perfekte Schlittenabfahrt bekannt.

Der Lauf führt nun entlang des Talrings bis zur vierten Abbiegemöglichkeit nach rechts, dem Reitweg folgend Richtung Hubertushof, und dann in den kleinen Weg auf der rechten Seite. Dieser schlängelt sich durch dichten Wald auf den Rohrammerdyk. Diesen laufen wir bis zum Steeger Dyk, dem wir in Richtung Hüls folgen, aber schon nach wenigen Metern queren, um in das Melmsträßchen einzubiegen. Am Ende des Helmut-Mertens-Weg biegen wir nach links und laufen nun den einzigen asphaltierten Teil unserer Runde, den Langen Dyk. Jetzt ist es nur noch ein knapper Kilometer - fertig!