Kirche St. Heinrich wird 50 Jahre alt

Die Zeltform-Konstruktion wurde damals gewählt, damit sie demontierbar ist.

Kliedbruch. Die Zeltform der Kirche hat profane Gründe: Als ab 1953 die Überlegungen konkret wurden, im Kliedbruch eine katholische Kirche zu bauen, wie es vor hundert Jahren schon Joseph Kayser, der Pfarrer von St. Anna vorgeschlagen hatte, gab es in der Stadtplanung noch vage Überlegungen, die auch damals erst geplante Nordtangente durchs Hülser Bruch weiterzuführen. Also lautete die Auflage: Die Kirche muss demontierbar sein.

Jetzt feiert die Gemeinde St. Hubertus den 50. Geburtstag und die Kirche ist fest verankert im Gemeindeleben. Das Jubiläum begeht sie am 4. Adventsonntag, 20. Dezember, um 11 Uhr in einer Festmesse mit Weihbischof Karl Reger. Der Kirchenchor singt die Cäcilienmesse von Josef Venantius von Wöss (1863 bis 1943). Bereits vorgestern, am dritten Advent, hatte eine Andacht in das Gedenken eingeleitet.

Die seit Anfang der 1970er Jahre nicht mehr relevante Auflage der Planer führte zu einer architektonisch interessanten Lösung, die der Viersener Architekt Heinz Döhmen entwickelte und der Krefelder Glaskünstler Hubert Spierling mitgestaltete: Gottes Zelt unter den Menschen. Gekostet hat die Zeltkirche, die kurz vor Weihnachten 1959 vom Pfarrer von St. Anna, Gustav Sittart, eingeweiht wurde, ganze 150000Mark, die komplett von Gemeindemitgliedern aufgebracht wurden. Die neue Gemeinde entwickelte mit ihrem ersten Geistlichen, Vikar Anton Palm, und der Aktivität vieler Mitglieder bald ein reges Leben. Etwa 1700 Gemeindemitglieder waren es anfangs, heute ist die Zahl durch Zuzüge auf 2500 Mitglieder gestiegen.

Der langjährige Pfarrer der Gemeinde, Peter Quirmbach (83), der zum Ende des Jahres in den Ruhestand geht, übernahm St. Hubertus 1963 als Kaplan einer erst 1968 ernannten Vikarie. Zu St. Hubertus gehört inzwischen das 1998 für 1,3 Millionen Mark errichtete und ebenfalls von der Gemeinde selbst finanzierte Pfarrheim und das zwischen 1970 und 1980 gebaute Bischöfliche Montessori-Zentrum mit Kinderhaus, Grund- und Gesamtschule. Die Gemeinde St. Hubertus hat in den 50 Jahren 925 Taufen, 1453 Erstkommunionen, 1133 Firmungen und 610 Trauungen gefeiert und 1009 Trauergottesdienste abgehalten.

Bei den ersten Überlegungen der Gemeindereform sollte St. Hubertus mit der Ursprungspfarre St. Anna fusioniert werden. Das war schon vor einem Jahr wieder passé. Zum neuen Jahr geht Hubertus mit St. Gertrudis und Herz Jesu in Bockum, St. Josef in Traar und Christ König in Verbeg in die neue Großpfarre St. Christopherus ein.