Verkehr in Hüls Straßenverkehr an Hülser Schulen soll sicherer werden
Hüls · Bezirksvertretung fordert Konzept von der Stadt. Immer noch Ärger über parkende Lkw an der Krefelder Straße.
Die Mitglieder der Bezirksvertretung Hüls waren sich einig: Die Stadt Krefeld soll für den Bereich Robert-Jungk-Gesamtschule und Luise-Leven-Schule ein Verkehrssicherheitskonzept erarbeiten.
Warum hier aus ihrer Sicht „dringender Handlungsbedarf“ gegeben ist, hatte zuvor Martin Reyer (SPD) nachdrücklich hervorgehoben. Seine Fraktion hatte den Antrag auch eingebracht. „Wir sind von der Gesamtschulleitung nach einem Unfall mit zwei Schülerinnen angesprochen worden“, berichtete Reyer. Auch die Elternschaft sei schon aktiv geworden – Bezirksvorsteher Hans Butzen (SPD) sprach von „Verunsicherung“.
Beide Schulen liegen inmitten eines Wohngebiets, durch das sich der gesamte Verkehr quälen muss. Und der ist gewaltig: Wie Martin Reyer errechnet hatte, pendeln täglich fast 2000 Menschen in Richtung Schulstandort und zurück. Allein die Gesamtschule habe 1500 Schüler – Tendenz steigend. Derzeit entstehe zudem dort der Neubau für die Oberstufe, der auch Schüler aus Kerken-Aldekerk aufnehmen wird. „Viele dieser Schüler kommen mit dem Auto.“
Bei dem erwähnten Unfall war im Oktober eine 13-Jährige leicht verletzt worden. Sie war am Morgen gemeinsam mit einer anderen Schülerin mit dem Rad auf dem Weg zur Schule gewesen, als ihnen an der Kreuzung Reepenweg/Leidener Straße von einem Autofahrer die Vorfahrt genommen wurde. Martin Reyer schlug für diese Kreuzung Stopp-Schilder vor.
Unzufrieden mit der Situation
auf der Tönisberger Straße
Die Bezirksvertretung beschäftigte sich mit weiteren Verkehrsthemen. Eigentlich sollte die Verwaltung zum Tagesordnungspunkt „Straßenverkehrsangelegenheiten“ einen aktuellen Sachstandsbericht vorlegen. Das war vor einem Jahr so beschlossen worden. Wie Norbert Goertz-Gorr vom Straßenverkehrsamt einräumte, sei die schriftliche Vorlage nicht rechtzeitig fertig geworden. So trug er mündlich vor – und handelte sich beim Dauerthema „Tönisberger Straße“ Kritik von Seiten der Politik ein. Der Vertreter der Stadt erklärte nämlich, dass die Straße „absolut unauffällig“ in Sachen Unfallgeschehen sei, für Tempo 30 sehe die Stadt keinen Bedarf.
Hans Butzen zeigte sich dagegen „hochgradig unzufrieden“ mit der jetzigen Situation. Vor allem den Einmündungsbereich zu „Am Strathof“ nannte er eine „gefährliche Ecke“. Timo Kühn (CDU) bat die Verwaltung darum, im Bereich Volksbank/Seniorenheim die Einrichtung eines Zebrastreifens wohlwollend zu prüfen. Auch regte er versetztes Parken an, um den Verkehr zu bremsen. Amtsleiter Goertz-Gorr machte allerdings darauf aufmerksam, dass dann auch Parkplätze wegfallen.
Alle Beteiligten sollen sich auf Vorschlag von Timo Kühn nochmals kurzschließen, um zu Lösungen zu kommen. „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“, meinte Hans Butzen.
Ob das auch auf die parkenden Lastwagen an der Krefelder Straße zutrifft? Schon vor einem Jahr hatte sich die Bezirksvertretung intensiv mit Beschwerden von Bürgern auseinandergesetzt. Diese ärgern sich, dass vor allem an Wochenenden der Straßenrand aus Richtung Innenstadt zum Lkw-Rastplatz umfunktioniert werde. Auch der Müll bleibe dort oft an Ort und Stelle liegen.
Nach einer Verkehrsschau und Diskussion innerhalb der Stadtverwaltung hatte Norbert Goertz-Gorr im Vorjahr angeordnet, dass an der Stelle ein Lkw-Parkverbot verhängt wird. Kurz vor der Sitzung hatte er sich den Bereich nochmal angeschaut – und überrascht festgestellt, dass der Kommunalbetrieb Krefeld die Schilder noch nicht montiert hat. „Auch heute standen dort wieder Lastzüge samt Anhänger“, berichtete er. „Das muss nicht sein.“
Wohnhäuser gibt es in diesem Bereich keine. Auch war schon im Vorjahr befürchtet worden, dass die Lkw auf Anliegerstraßen verdrängt werden könnten. Die Stadt hatte sich trotzdem zum Parkverbot durchgerungen, da zumindest die andere Seite der Krefelder Straße zum Abstellen von Fahrzeugen zur Verfügung steht. Auch das Wenden auf der breiten Straße sei möglich, hatten Verkehrsingenieure ausgerechnet. Goertz-Gorr will jetzt beim KBK nachhaken, damit die Schilder endlich aufgestellt werden.