Streit um Bebauungspläne Hüls: SPD enttäuscht von den Grünen

Hüls · Der Streit um Bebauungspläne in Hüls geht weiter.

Hans Butzen (SPD), Ratsherr und ehemaliger Bezirksvorsteher von Hüls.

Foto: SPD Krefeld

Auf eine Pressemitteilung des Grünen Fraktionschefs Thorsten Hansen haben der Hülser SPD-Vorsitzende Martin Reyer und sein Vize Hans Butzen reagiert. Hansen hatte vor allem Butzen scharf angegriffen. Dazu sagt Martin Reyer: „Wir sind schon enttäuscht darüber, wie sich die Grünen in Bezug auf die gemeinsam eingebrachten B-Pläne in Hüls verhalten. Dass sich der Groll der Hülser SPD vor allem auf Thorsten Hansen konzentriert, liegt daran, dass er als Neuling in der Bezirksvertretung Hüls alle von seinem Vorgänger mit in die Wege geleiteten Bebauungspläne stoppen will.“

„Maßlos enttäuscht“, so die SPD,  zeigten sich auch die Grundstückseigentümer und Bauwilligen. Jeder, der in den letzten Jahren versucht habe, in Hüls ein Haus oder eine Wohnung zu finden, könne das gewiss nachvollziehen.

Planungen von CDU und Grünen von lediglich noch vier Bezirksvertretungssitzungen für 2021 bestätigen aus SPD-Sicht zudem, dass es offenbar bei den neuen Mehrheitsführern erhebliche Terminschwierigkeiten gebe. „Das ist wiederum eine Maßnahme, die unter Beteiligung der SPD undenkbar wäre.“

Hans Butzen: „CDU und Grüne haben anscheinend beschlossen, Hüls politisch auf null zustellen. Anders sind zum Beispiel die Anträge zur Einstellung der Bebauungspläne 550 und 831 nicht zu verstehen. Der Haus- und Wohnungsbau kommt damit im Stadtbezirk  zum Erliegen.“ Keine Bebauung an der Fetten Henn, keine Bebauung an der alten Landstraße und keine Bebauung in Hüls Südwest bedeuteten im Klartext  steigende Immobilienpreise und lange Wartelisten bei Mietobjekten.  

Auch die FDP sieht die Absicht von CDU und Grünen, die beiden Bebauungspläne 550 und 831 zu stoppen, kritisch. „Sofern sich Chancen ergeben, an den Standorten entsprechende Bauvorhaben umzusetzen, welche sich nach Ansicht aller unabhängiger Gutachter im Hinblick auf das Mikroklima nicht negativ auswirken, müssen wir diese ergreifen“, sagt der Vorsitzende der FDP-Hüls, Hans Tenberg.  Zwar sei bekannt, dass beide Bebauungspläne ganz bzw. teilweise eine neue Versieglung von bisher grünen Flächen bewirken, aber es bestehe auch ein hoher Bedarf an bezahlbaren Wohnraum auch in Hüls. Unabhängige Gutachten müssten klären, ob eine Bebauung dort möglich und sinnvoll ist.