Theater Premiere in Hüls: Wie Boris um einen Platz in der Welt kämpfen muss
Gelungene Premiere des Hand- und Stabfigurenspiels über einen Frosch im Theater Blaues Haus in Hüls.
Krefeld. „Ich bin froh, dass die Geschichte gut ausgegangen ist“, sagt die kleine Maleen nach der Vorstellung. Es war aber auch aufregend, als Boris zusammen mit den anderen Fröschen seinen kleinen Teich verlassen muss, weil der Storch sich mit klapperndem Schnabel am Teichufer niederlässt. Der Teich mit seinem frischen Wasser, den saftigen Fliegen und den Seerosen war für sie der wunderbarste Platz auf der Welt.
Mit diesem Hand- und Stabfigurenspiel nach dem gleichnamigen Kinderbuch von Jens Rassmus begegnen die Kinder ab drei Jahren, die mit ihren Eltern zur Premiere am vergangenen Samstag gekommen sind, Themen wie Ausgrenzung, Flucht, Toleranz und Freundschaft.
Denn die Suche nach einer neuen Bleibe ist gar nicht so einfach. Im Karpfenteich kriegt Boris zu hören: „Das ist unser Teich, der Teich ist voll“ und „Du hast keine Schuppen, du hast hier kein Bleiberecht“. Die Kröten sind auch nicht davon angetan, ihre Pfründe mit einem zarten Froschmann zu teilen, und der Versuch, die Entendame zu täuschen, scheitert. Als es ihm zusammen mit dem Molch Michi gelingt, den Storch zu überlisten, kommt es zum Happy End.
Auch wenn der unverkennbare Bezug zur realen Welt und der aktuellen Flüchtlingsproblematik den Kindern wohl noch verborgen bleibt, gelingt es Volker Schrills — unter der Regie von Anne Swoboda aus Görlitz und zur Musik von Peter Dirkmann — mit der Geschichte von Akzeptanz und Toleranz gegenüber Fremden ein sehr unterhaltsames Abenteuer im Tierreich mit Tiefgang und viel Humor kindgerecht auf die kleine Bühne im ausverkauften Theater Blaues Haus zu zaubern.
Das seit 2010 bestehende kleine Theater in Hüls wird von der Kulturpädagogin Stella Jabben und ihrem Ehemann Volker Schrills geleitet, die Puppenspieler, Texter, Figuren-, Masken- oder Bühnenbildner in einem sind. Mit dieser Premiere erweist sich das Theater Blaues Haus als ein Juwel in der Krefelder Kleinkunstszene.