Schlacke wird in Hüls getestet
Das Material soll ungefährlich sein. Anwohner hatten Bedenken geäußert.
Krefeld-Hüls. Die Teststrecke ist 350 Meter lang, bildet eine Verbindung zwischen Dünkirchener- und Venloer Straße in Hüls und sorgte schon vor Baubeginn für Unmut in der Bevölkerung. Es gibt Leute, die nicht glauben, dass die dort eingebaute LD-Schlacke ungefährlich ist.
Geo-Ökologe Michael Dohlen vom Institut für Baustoff-Forschung in Duisburg winkt kurz vor der Fertigstellung des Wegebaus ab: "Das Material ist auf keinen Fall schädlich oder gefährlich. Wir wollen sehen, ob sich die entsprechenden Laborversuche in der Natur bestätigen und wie der Boden mit der Schlacke reagiert."
Die Grünverbindung in Hüls wurde ausgewählt, weil sie nahe am Instituts-Sitz liegt. Krefeld sagte dem Versuch unter anderem zu, weil der Weg kostenlos hergerichtet wird. Der Versuch werde güteüberwacht, die wasserrechtliche Genehmigung der Stadt Krefeld liege vor, so der Wissenschaftler weiter.
Dass sich empfindliche Hundepfoten beim Spaziergang an der Schlacke schneiden könnten, ist unbegründet, denn sie liegt im Erdreich in einer vierzig Zentimeter dicken Schicht verborgen. "Darüber liegt die sichtbare Wegedecke aus gebrochenem Kalkstein-Splitt, einem Naturstein, den es überall gibt", so Dohlen. Er wird jedoch noch einmal ausgetauscht. "Durch einen Fehler bei der Bauausschreibung wurde der falsche Belag gewählt. Krefeld bevorzugt ein Dolomit-Muränen-Splitt-Gemisch, das überall in der Stadt liegt."
Wenn alles fertig ist, beginnt die auf fünf Jahre angelegte Testphase, in der das Sickerwasser aufgefangen wird. Im Zwei-Wochen-Rhythmus nehmen die Wissenschaftler Proben, untersuchen sie und veröffentlichen das Ergebnis auch. Ein Stück des Weges - in der Umgebung einer zweiten Untersuchungsstation - wurde mit Kalkstein statt Schlacke hergerichtet, um Vergleichswerte zu erhalten. Dohlen: "Schlacke ist ein konkurrenzfähiges Material, das natürliche Ressourcen, beispielsweise von Naturstein, schont."
Der Stoff entsteht durch langsame Abkühlung von flüssiger Stahlwerks-Schlacke an der Luft.
Mehr Infos im Internet unter: www.fehs.de