WZ-Mobil zu Kennzeichen: "Wir sind Hülser und keine Krefelder"

Viele Hülser wünschen sich „KK“ für den Stadtteil.

Foto: Dirk Jochmann

Hüls. Kempen hat Ende September eine Resolution verabschiedet, die eine Wiedereinführung des Kreiskennzeichens KK (Kreis Kempen-Krefeld) fordert. Spätestens Ende Dezember soll dazu im Viersener Kreistag eine Entscheidung fallen. Wenn auch der Krefelder Stadtrat zustimmen würde, gäbe es in Zukunft möglicherweise auch für Hülser Autohalter die Möglichkeit, das KR-Kennzeichen gegen eines mit den Buchstaben KK zu tauschen. Die Hülser Bürger am WZ-Mobil sind geteilter Meinung.

Peter Wissing wäre wohl einer der Letzten, der sich um das Altkennzeichen bemühen würde. „Die ganze Diskussion ist hochgradig albern und reiner politischer Opportunismus“, sagt er. Die Zeiten, in denen für den Stadtteil ein Kreiskennzeichen einen Sinn gehabt habe, seien vorbei. „Hüls gehört zu Krefeld und wir leben auch in Krefeld. Es gibt andere Dinge, um die sich stattdessen gekümmert werden sollte.“

Auch Petra Pfeiffer findet, dass es in Sachen Kennzeichen so bleiben kann, wie es ist. „Wenn jetzt alle ihr eigenes Kennzeichen bekommen, blickt da irgendwann doch keiner mehr durch. Es gibt wichtigere Dinge, für die Geld ausgegeben werden sollte“, sagt sie.

Günter Draken ist dafür: Ist ein neues KK-Nummerschild notwendig? „Nein, ich würde es aber trotzdem für meinen nächsten Wagen nehmen. KK statt KR, das ist eine Sache des Herzens und nicht des Verstandes. Es geht nicht darum, sich abzugrenzen oder gar ein Referendum zur Loslösung Hüls von Krefeld zu fordern.“ Alle, die jetzt schon mit einem Hüls-Aufkleber auf dem Auto und vielleicht zukünftig mit einem KK-Nummernschild herumführen, würden sich zu ihrem Ortsteil bekennen und seien stolz auf Hüls. Klaus Claassen erinnert an das Hickhack vergangener Tage: „1970 — wir wollten nach Krefeld, wurden aber nach Kempen eingemeindet. 1975 — wir mussten nach Krefeld, wollten aber bei Kempen bleiben. Da sind wir nicht gefragt worden und auch nicht gerne gegangen! Seit 1968 sind wir im Besitz eines VW-Käfers, der bis 1988 das Kennzeichen KK hatte. Leider musste er umgemeldet werden. Wenn es jetzt möglich wäre, wieder ein KK-Kennzeichen für ihn zu erhalten — wir wären sofort dabei; denn wir sind Hülser und keine Krefelder!“

Auch Christian Maaßen hält das KK-Kennzeichen für gelebten Lokalpatriotismus. Ein besseres Kennzeichen für Hüls sei doch überhaupt nicht denkbar: Nach Aufgabe der Selbstständigkeit 1970 gehörte es erst zu Kempen, dann zu Krefeld. Also: Kennzeichen KK für Kempen-Krefeld. „Ich fände es gut, wenn das möglich wäre. Andere Beispiele mit wieder eingeführten Altkennzeichen zeigen, dass bis jetzt niemand daran bankrottging. Es ist doch nicht in Stein gemeißelt, dass ein Kreis oder eine Stadt nur ein KFZ-Kennzeichen haben darf. Wenn sich die Leute mit KK wohler fühlen, ist es doch in Ordnung.“