Husarenallee: Anwohner will Parken untersagen
In anonymen Briefen werden Autofahrer an der Husarenallee aufgefordert, die vier Zugangswege freizuhalten.
Kliedbruch. Darf an der Husarenallee überall geparkt werden oder nicht? Das ist eine Frage, die sich der ein oder andere Autofahrer wohl gestellt hat, als er unter seinem Scheibenwischer ein Blatt Papier gefunden hat, auf dem steht, sein Auto würde einen der vier Zugangswege über einen Grünstreifen zwischen Bürgersteig und den Parkplätzen versperren.
„Es gibt eine Vielzahl von Plätzen links und recht der Zugangswege, wo Sie ungestört parken können! So vermeiden Sie auch, dass Ihr Fahrzeug (die Spiegel sind stark gefährdet) durch vorbeigehende Passanten beschädigt wird“, steht darauf geschrieben. Auf jedem steht das Kennzeichnen des betroffenen Autos und ein Datum. Das Schreiben stammt von einem anonymen Verfasser, der Brief endet mit: „Im Namen der Husarenallee-Anwohner 1-7.“
An der Straße stehen jedoch weder Parkverbotsschilder, noch sind die besagten Zugangswege im Dunkeln überhaupt zu erkennen. „Dort darf geparkt werden“, sagt dazu Stadtsprecherin Angelika Peters. „Es hat da vor einigen Jahren eine Entscheidung gegeben, dass dort keine vier barrierefreien Zugänge nötig sind, deshalb darf auch vor den Wegen geparkt werden.“
Gegen die anonymen Briefe haben die Parkenden allerdings keine Handhabe. „Das ist keine Straftat“, erklärt Polizeipressesprecher Wolfgang Weidner. Solange das Auto nicht beschädigt wird oder sich in dem Brief eine klare Drohung befinde, sei das kein Fall für die Polizei. Auch wenn, wie in einem Fall passiert, alle Scheibenwischer, bis auf den einen, unter dem der Zettel steckte, vom Auto abgeklappt wurden. „Nötigung ist, wenn in dem Brief steht: ,Wenn sie hier weiter parken, dann passiert dieses oder jenes’“, erklärt Weidner. „Dass die Spiegel durch Passanten beschädigt werden könnten, verstehen wir als Hinweis, nicht als Drohung.“
Aufgrund der WZ-Anfrage wird die Stadt im Zuge einer Verkehrsschau noch mal prüfen, ob das Parken vor den Zugangswegen erlaubt bleibt. Sollte das nicht der Fall sein, fallen vier Parkplätze auf dem Streifen weg. „Dann stellt die Stadt aber Schilder auf, die das sichtbar ausweisen.“