Neuer Streit in der Partei Deftiger Denkzettel für CDU-Chef Marc Blondin
Ost · Bei Routinewahlen der CDU Ost ist Parteivorsitzender Marc Blondin abgestraft worden.
Die Kritiker von Krefelds CDU-Vorsitzendem Marc Blondin (MdL) schienen in den vergangenen Wochen verstummt zu sein. Doch bei der jüngsten Mitgliederversammlung des starken Stadtbezirksverbandes Ost auf der Galopprennbahn bekam er nun erneut einen deftigen Denkzettel verpasst.
Auf der Tagesordnung standen die Wahlen zu Vertreterversammlungen. Dabei ging es unter anderem um die Vorbereitung der Nominierung der Bundestagskandidatin Kerstin Radomski, der Landesliste für den Bundestag und der Ratswahlkreise. Parteiinterne Routine also, da die eigentlichen Entscheidungen auf der Aufstellungsversammlung lediglich vorbereitet werden. Genau diesen Umstand nutzten nun die Kritiker des Parteivorsitzenden, um Marc Blondin – selbst Vorsitzender des zu Ost gehörenden Ortsverbands Traar/Verberg – massiv abzustrafen.
So erhielt er bei der Wahl zur Vertreterversammlung „Bundestagskandidatur“ nur 19 Stimmen von den 50 Stimmberechtigten. Zum Vergleich: Ratskollege Manfred Läckes kam hier mit 45 Stimmen auf das beste Ergebnis. Auch als es um die Landesliste Bundestag und die Ratswahlkreise ging, landete Blondin mit 19 bzw. 17 Stimmen jeweils auf dem allerletzten Platz. „Das ist ein massives Abstrafen“, so eine Stimme aus der Versammlung.
Aus Teilnehmerkreisen hieß es zudem, Blondin sei am Mittwochabend heftig angegriffen worden – so wegen mangelnder Arbeitsteilung und der Ablehnung von neuen Mitgliedern. Wie berichtet, war Ende des vergangenen Jahres ein Streit entbrannt, als der Vorstand des CDU-Kreisverbandes die Aufnahme mehrerer neuer Mitglieder ablehnte, die von Gerald Wagener von der CDU-Mittelstandsvereinigung (MIT) vorgeschlagen worden waren. Dies wiederum hatte damals der MIT-Vorsitzende Peter Vermeulen scharf kritisiert.
Gegenüber der WZ bestätigte Marc Blondin, dass er auf der Versammlung deutlich kritisiert worden sei („bis nahe zur Beleidigung“) und schlechte Wahlergebnisse erhalten habe. An ihm als Kreisvorsitzendem lade sich immer mal wieder Unmut ab. „Das muss ich aushalten können.“ Für ihn stehe aber die Geschlossenheit der Partei im Vordergrund. Daher werde er nun mit den Kritikern das Gespräch suchen.