Auftritt Wenn Mary Poppins Inliner an den Füßen trägt
Benrad-Nord · Zauberhafte Musical-Märchen-Umsetzung durch die „Skating Cats“ in der Arena Horkesgath.
Ein Weihnachtsmärchen mal etwas anders: Mehr als 70 Darstellerinnen im Alter zwischen drei und 30 Jahren drehen in der Arena Horkesgath auf Inlinern ihre Runden. In den vergangenen Jahren erfreuten sie ihr Publikum mit Geschichten wie Rumpelstilzchen, Peter Pan und Aladin. Dieses Jahr ist es Mary Poppins. Der zeitlose Disney-Klassiker aus dem Jahr 1964 lockte am Wochenende viele Besucher zur Aufführung der „Skating Cats“ des 1. Crefelder SC.
Bernd Ehren-Etzkorn bezeichnet das Weihnachtsmärchen als „das Highlight im Jahr“. Der Vater von drei der „Cats“ weiß, dass seine Kinder mit viel Spaß dabei sind.
Das Leben in der Familie soll geregelt sein wie in einer Bank
Zur Handlung: Der Alltag der Familie Banks ist der einer ganz normalen Familie. Auf eines besteht der Familienvater ganz besonders: Zucht und Ordnung – das Leben soll geregelt sein wie in der Bank, in der er arbeitet. Das sehen seine Kinder Jane und Michael jedoch anders. Genauso ist es bei Mary Poppins. Das Kindermädchen, das im Film mit einem Regenschirm angeflogen kommt, mischt das steife Leben der Familie ordentlich auf. In Krefeld wird sie gespielt von Xenia Gontscharuk. Wer die Geschichte nicht kennt, ist bei der Aufführung nicht im Nachteil. Nach jeder Szene führt ein Erzähler in die Hintergründe ein.
Während die großen Läufer anmutig über den Hallenboden rollen und die ein oder andere Pirouette zeigen, wirbeln die kleinen „Kätzchen“ (viele stammen aus der AG der Kita) noch etwas unbeholfen – doch verzeiht man ihnen das nur allzu gerne, schließlich verbreiten sie als Schneeflöckchen oder Enten und kleine Zinnsoldaten Lebendigkeit, wenn sie mal mit den Ärmchen rudern, um ihr Gleichgewicht zu halten.
Eine der Darstellerinnen ist Leah Einert – sie spielt die Familientochter Jane. Seit sie sechs Jahre alt ist, läuft sie bereits als eine der „Cats“ mit. Ihre Großmutter weiß noch genau, wie sich das Mädchen damals ihre ersten Rollschuhe wünschte: „Es ist toll zu sehen, wie sie sich entwickelt hat.“ Für die Oma ist das Weihnachtsmärchen ebenfalls eine liebgewonnene Tradition: „Ich saß zu Hause schon auf heißen Kohlen.“ Sie freut sich über kunstvolle Abschlussbilder, glitzerne Kostüme und natürlich über die Kleinsten der Rollschuhkünstler. Und augenscheinlich sind in dem Punkt alle im Publikum gleich: Die Augen wissen einfach nicht, wo sie hinschauen sollen.
Auch für das nötige Ambiente wurde gesorgt: Wochenlang nähten engagierte Eltern Kostüme und bauten die Kulissen – für besondere Begeisterung sorgt das bunte Karussell, dass sich bei Bedarf drehen kann. Für die vier Teile des Weihnachtsmärchens wurden vier Teilkulissen gebaut. Neben dem Karussell, zu dem auch ein Zuckerwattestand und ein Waldcafé gehören, gibt es auch das Haus der Familie Banks, eine Bank sowie eine Turmuhr und ein Straßenbild.
Ein wahrlich zauberhaftes Wochenende. Der Klang von Liedern wie „Chim Chim Cheri“ wird als Ohrwurm im Kopf bleiben. Und auch die Erinnerung an den Straßenkünstler (Katia Thomas) und Schornsteinfeger Bert (Anna Kessler) bleibt haften – mit ihm kamen auch die originalen Mary-Lieder.