Kleine Ritter und Prinzessinnen erobern Burg Linn
Beim dritten Familientag konnten Kinder und Eltern die historische Kulisse erforschen.
Linn. Geduldig sitzt die kleine Prinzessin auf dem Schemel. Während sie ihr glitzerndes Kleid elegant auf ihren Knien drapiert, werden ihr Bänder und Perlen ins blonde Haar geflochten: „Jetzt sehe ich wirklich aus wie ein Burgfräulein“, sagt Anna.
Gleich hinter ihr geht es turbulenter zu. Zwei edle Ritter liefern sich einen spannenden Schwertkampf: „Nimm das!“ ruft der kleine Ritter im roten Kostüm, als er zum Schlag ausholt. „Niemals!“, widerspricht sein Gegner im grauen Kostüm und wehrt den Schlag gekonnt ab — dabei quietschen die zu Schwertern geformten Luftballons, als sie aufeinandertreffen.
Unter dem Motto „Auf zur Burg! Fertig! Los!“ organisierte das Kinder- und Familienbüro der Stadt am Sonntag zum dritten Mal einen Familientag auf Burg Linn: „Durch die Unterstützung der historischen Gruppen gibt es jede Menge mittelalterliche Spiele und Mitmach-Aktionen“, erklärt Birgit Luttkus vom Familienbüro.
Bereits zu Beginn tummeln sich zahlreiche Kinder auf dem Platz der Vorburg und auch in der Burg. Für zehn Euro pro Familie erhält man eine Wettkampfkarte für die vielen Aktionen sowie den Eintritt in die Burg. „Wir wollen, dass die ganze Burg erkundet und besichtigt werden kann, um nebenbei noch was vom Mittelalter zu lernen“, sagt Luttkus. Wer wollte, konnte auch als Prinzessin oder Ritter verkleidet kommen.
Der siebenjährige Joe weiß gar nicht, wo er anfangen soll: „Ich will unbedingt Bogenschießen und Tauziehen. Dann muss ich noch Sackhüpfen und Schwertkämpfen“, sagt er entschlossen und zieht energisch seine Mutter zum ersten Stand. Aber auch für die kleinen Prinzessinnen wird einiges geboten: Haareflechten, Kalligrafie, Duftsäckchen basteln oder das Herstellen von Kräutersalz.
An den rund 23 Ständen wird den Kindern nicht langweilig. Währenddessen können die Eltern die Burg besichtigen oder den Kleinen beim Toben zuschauen. „Zum Glück spielt das Wetter heute mit, und wir können mit rund 1500 Besucher rechnen“, sagt Luttkus erleichtert.