Stadtmitte Dieser Kreisel ist ein „Win-Win“

Eine Krefelder Gärtnerei hat die Grünanlage an der Straße am Westbahnhof gestaltet und muss sie auch unterhalten.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. „Jeder Kreisverkehr hat seine eigene Handschrift“, meint Matthias Pasch vom Fachbereich Grünflächen der Stadt und zeigt auf den jüngsten Spross der neugestalteten Krefelder Verkehrsinseln. Wo Gutenbergstraße und die Straße am Westbahnhof zusammentreffen, hat Gärtner Carsten Moeller mit viel Aufwand und Fantasie eine Grünanlage geschaffen, die sich perfekt in die Umgebung mit Einkaufszentren und Baumallee einpasst: Matte Edelstahlflächen korrespondieren mit grünen, pulverbeschichteten Becken, Beton mit Naturstein, unterbrochen durch Holz. Die Pflanzen wiederrum passen vom Stil her zum Stahl.

Heinz-Josef Thoer, der das Projekt beim Grünflächenamt betreut, glaubt, mit Carsten Moeller den idealen Mann für den Platz gefunden zu haben: „Moeller hat keinen Einheitslook geschaffen. Und das ist jetzt unser aufwendigster Kreisverkehr.“

Gärtnerei und Stadt sind mit dieser Kooperation in einer Win-Win-Situation. Der Gärtner muss zunächst investieren — Moeller spricht von 20 000 Euro— , hat gleichzeitig aber eine Werbefläche an prominenter Stelle in der Stadt. Die Verwaltung, die bei leeren Kassen die Verkehrsinseln bestenfalls noch mit pflegeleichten Bodendeckern „gestalten“ könnte, kann so tun, als ob das Gesamtthema Grün im öffentlichen Verkehrsraum weiter Priorität genießt.

Denn die Sponsoren gestalten die Inseln nicht nur auf eigene Kosten, sondern verpflichten sich darüber hinaus auch, die Anlage drei Jahre lang zu pflegen. Geld, das die Stadt einsparen kann.

Kreativ-Mensch Thoer wird auch in Zukunft versuchen, Sponsoren für ähnliche Gestaltungs-Projekte zu gewinnen. Allerdings: „Langsam gehen uns die werbewirksamen Plätze aus. Aber wir suchen weiter nach geeigneten Stellen.“

Bei der Gestaltung wird den Gärtnern kein Korsett angelegt. Moeller und Thoer betonen, dass man sich schnell bei den Ideen für den Platz schnell nähergekommen sei. Eine Grundvoraussetzung besteht allerding: Die Bepflanzung muss so hoch sein, dass die Insel nicht „überblickbar“ ist.