Wahrzeichen Dionysius: Dieser Turm liegt den Krefeldern am Herzen
Mitte · Die Dionysiuskirche am Ende der Rheinstraße hat besonders vor 15 Jahren viel durchgemacht.
. Fragt man nach dem Wahrzeichen der Stadt Krefeld, nennt die Mehrzahl der Befragten den Turm der St. Dionysiuskirche am Ende der Rheinstraße. Dieses Wahrzeichen hat vor 15 Jahren, im Jahre 2004, einiges erlebt. Zu dieser Zeit schleuderte ein Metallteil aus der Turmkuppel der Kirche auf die Straße, am 19. März riss ein Sturm erneut Metallteile aus dem Turm. Passanten wurden dabei nicht verletzt. Franz-Joseph Greve, damals Kirchenvorstandsmitglied, berichtet im Jahrbuch „Die Heimat“ Jahrgang 82/2011 über die Ereignisse und die Versuche, die Turmhaube zu retten: „Kupfer und Stahl hatten sich nicht miteinander vertragen und die Stahlkonstruktion war korrodiert. Nach einem Beschluss des Kirchenvorstands wurde die Turmspitze demontiert. Der Turm wurde oberhalb des Oktogons mit einem Notdach versehen.“
Eine Kirche sucht
nach Unterstützung
Das Bistum Aachen, das wurde schnell klar, konnte aus Kirchensteuermitteln nicht helfen. Greve berichtet, dass man sich der Bedeutung der Turmspitze für die Stadt bewusst war. Der eingerüstete Turm war vielen Krefeldern ein Dorn im Auge. Es wurde alles versucht, den Schandfleck zu beseitigen und zuerst die Aufbauten wieder herzustellen. Aber es fehlte das Geld für die Spitze.
Ein Lichtschimmer war die Gründung des Vereins „Krefelder Wahrzeichen Turm der Dionysiuskirche“. Gregor Kathstede, Anfang 2004 noch Bürgermeister, erinnert sich: „Die Krefelder befanden sich in einer Art Schockstarre. Und spontan fanden sich Spender. Jeder Cent war willkommen. Ich war Mitinitiator und Gründungsmitglied des Vereins, als Oberbürgermeister blieb ich im Hintergrund.“ Franz-Joseph Greve und Anwalt Kurt Kähler organisierten kleinere und größere Aktionen, um Geld zu bekommen nach dem Motto: Die Turmspitze muss wieder aufgerichtet werden.
Die Sparkasse endlich gab aus den Mitteln der Kulturstiftung 500 000 Euro, und die Wiederherstellung der Dio-Spitze war gesichert. Kathstede, der heute noch stets bei einem Innenstadtbesuch einen Blick zum Turm werfen muss: „Als der Kran die Haube im November 2010 hochzog, da war eine große Gruppe Krefelder versammelt. Ich bin froh, meinen Anteil zur Rettung beigetragen zu haben.“