Pilz: Keine Chance für zehn kranke Bäume an der Roonstraße

Vor Ort informierten am Donnerstag städtische Fachleute die Bürger über die bevorstehende Fällung.

Krefeld-Mitte. Das Schicksal der Bäume im Abschnitt der Roonstraße zwischen Richard-Wagner- und Brahmsstraße ist besiegelt. „Wir haben eine Verkehrssicherungspflicht“, erklärten Franz Filtmann, Sachgebietsleiter Baumpflege, und Matthias Pasch, Abteilungsleiter Grünunterhaltung, den Bockumer Bürger, die sich am Donnerstag zur Information eingefunden hatten.

Auch für den Laien ist es an den meisten der zehn kranken Scharlachkastanien schon in Augenhöhe deutlich zu erkennen, dass diese Bäume krank sind. Aus ihrer Rinde wachsen nach dem ersten Frost die Pilzgruppen des Samtfußrüblings und Austernseitlings heraus, die sich wie eine Reihe den Stamm hinaufziehen können.

Filtmann klopft mit einem Hämmerchen an den Stamm — und es ist nicht zu überhören: An vielen Stellen klingt es hohl aus dem Baum. Bei einem Herbst- oder Wintersturm besteht Gefahr, dass große Äste abbrechen und herunter fallen. Deshalb ist schnelles Handeln angesagt.

Erst Anfang dieser Woche brachte eine Kontrolle den massiven Pilzbefall ins Bewusstsein der Baum-Profis. „Wir wissen seit Montag um die Gefahr und werden selber Hand anlegen, denn die Zeit ist zu kurz für eine Auftragsvergabe“, erläutert Filtmann. Und so rückten bereits am Donnerstag zwei Kolonnen an, um in einem ersten Arbeitsschritt die Baumkronen zu stutzen. Zu Wochenbeginn werden die Stämme umgelegt.

Mit dem Verlust der etwa 80 Jahre alten Bäume haben sich die Bewohner des Viertels abgefunden, aber sie drängen darauf, dass neue Bäume gepflanzt werden. Da sind sich auch die Vertreter des Fachbereichs Grünflächen sicher, dass die Vorsitzende der Bürgervereinigung Bismarckviertel nicht locker lassen wird.

An der Dürerstraße gab es im vergangenen Jahr eine vergleichbare Aktion und durch den Einsatz der Anwohner — vor allem durch eine Sammelaktion — kamen 6650 Euro zusammen. Dadurch konnten schon 25 Jahre alte Bäume, hier Blumeneschen, und nicht nur dünne „Stöcksges“ gepflanzt werden.