Brasilianisches Flair im Uerdinger Sand
Fallrückzieher und schwere Beine: Beim Beach-Soccer-Cup zauberten Hobby-Fußballer. Das schlechte Wetter machte den Veranstaltern zwar zu schaffen, trübte die Stimmung aber nicht.
Krefeld-Uerdingen. Es ist akrobatisch, schnell und bringt ein Stück Brasilien nach Uerdingen: Beach-Soccer. Beim zweiten Beach-Soccer-Cup auf dem Gelände des Beachclubs am Löschenhofweg zeigten Hobbyteams und Halbprofis, was den Fußball im Sand so besonders macht. Perfekt vormachen dies die Jungs von Titelverteidiger Flamengo Solingen: Ball hoch nehmen, ein Fallrückzieher zum zweiten Pfosten, dort steht ein Mitspieler und kann den Ball brasilianisch leicht mit dem Fuß ins Tor einschieben.
"Die Moral der Teams ist bemerkenswert", sagt Robert Gutowski, der zusammen mit Julien Thiele vom SC Bayer Uerdingen das Turnier auf die Beine gestellt hat. Das ungewöhnlich schlechte Wetter hat dafür gesorgt, dass nur sieben Teams gekommen sind. "Es wären sicher sehr viel mehr Teams gekommen", sagt Gutowski. 13 Mannschaften hatten sich angemeldet, zehn bezahlten die Startgebühr von 70 Euro.
Die nicht angereisten Teams können sich ärgern, denn sie verpassen nicht nur packende Beachsoccer-Partien, sondern auch einen der zahlreichen Preise. Die "Kingz of Beach" (6. Platz) sorgen für viel Stimmung und springen trotz des Regenwetters geschlossen in den Pool des Beachclubs. Mit ihrem Preis, einem 50-Liter-Fass, können sie nun gleich weiter feiern. Ebenfalls wenig beeindruckt vom Regen zeigen sich die Kicker von "Blindkick 05". "Die Brasilianer haben mehr damit zu kämpfen", sagt Kapitän Matthias Uran aus Moers. Das Team ist begeistert vom Beachsoccer. "Es ist einfach schneller, es geht hin und her."
Auf dem Platz wird zwar viel im Sand gewühlt, Fouls sind aber selten. Dafür wird viel geredet, Kommunikation ist wichtig: Wo ist der Mitspieler? Denn es gilt die Übersicht zu behalten. Der größte Feind der Spieler ist nicht etwas das gegnerische Team, sondern der Sand. Der sorgt für schwere Beine und landet auch mal im Auge.
Nach einer kleinen Augendusche geht es weiter. Auch wenn es für das "Team Königsburg" am Ende nur zum siebten Platz reichte - schöne Tore können sie auch schießen. Kujtim Smakolli nimmt den Ball mit der Brust an und trifft per Seitfallzieher. Die Teamkameraden sind sich einig: "Das ist das schönste Tor des Turniers."
Weniger schön und filigran geht es auf dem Blind-Kick-Platz zu, dafür haben die Zuschauer jede Menge Spaß. Beim Blind-Kick treten zwei Spieler gegeneinander an, die mit beklebten Schwimmbrillen vorübergehend ihrer Sehkraft beraubt sind. Wo Ball und Gegner sich befinden erfühlen die Spieler, oder sie hören auf die Kommandos ihres Mitspielers, der vom Hochstuhl aus mit einem Megafon das Spiel in die richtige Richtung lenkt. "Links, links - das andere Links", wird da im Eifer des Gefechts gerufen und Luftlöcher werden im Sekundentakt geschlagen.
So hatten auch die Mannschaften jede Menge Spaß, die gerade nicht auf dem Beach-Soccer-Platz standen. Und als wollte der Himmel die Spieler für ihren Durchhaltewillen belohnen, kam gegen Ende des Beachsoccer- Turniers doch noch die Sonne raus.