Modellbau: Ein Bahnhof im Maßstab 1:87
Die Mitglieder der Modellbaugruppe erschaffen kleine Welten. Ein Nachbau ist der Haltepunkt Silberhütte im Harz.
Krefeld-Oppum. Wenn man aus dem Fenster in der ersten Etage des Vereinsheims schaut, sieht man unterschiedliche Zugwaggons auf dem Abstellgleis stehen. Dreht man sich um, sieht man die gleichen Züge als Modelle in Miniaturlandschaften stehen. Die Modellbahngruppe Krefeld trifft sich einmal in der Woche in der Intercity-Kneipe an der Breitenbachstraße und bastelt und werkelt in inspirierender Umgebung.
"Das Schönste an diesem Hobby ist, am Ende einen Ort oder eine Landschaft exakt nachzustellen, so dass andere sie auch wiedererkennen", erklärt Vorsitzender Theodor Nüsing (72) und setzt eine kleine Lok auf die Schienen. Aber auch die Vielfältigkeit beim Modellbau, vom Basteln und Malen, über Sägen und Bauen bis hin zu Elektronikarbeiten, gefällt den Eisenbahnfans.
Das neuste Projekt des Vereins, der dem Bahn-Sozial-Werk angehört, ist der Bau eines Moduls zum 175-jährigen Bestehen der Eisenbahn. "Wir haben uns gemeinsam mit anderen Vereinen dafür entschieden einen Teil der Harz-Querbahn nachzubauen und wir haben den Bahnhof Silberhütte ins Auge gefasst", erzählt Nüsing. Tatsächlich steht das gelbe Bahnhofshäuschen, das man auf einem Foto sieht, im Maßstab 1:87 im Hobbyraum der Modellbauer, drum herum Wiese und Bäume, ein Pärchen, das auf einer Bank sitzt, junge Männer, die sich ein Bier gönnen.
"Unser Kassierer Werner Heublein ist auch dabei, er hält gerade den Zollstock an das Empfangsgebäude", zeigt Nüsing auf eine kleine Figur in der Modelllandschaft. "Da bin ich", ruft Wolfgang Tschöpe (51) und zeigt auf ein Männchen mit Fotoapparat in der Hand.
Das Modul geht auf Reisen. Zunächst fahren Nüsing, Heublein und Tschöpe mit ihre Frauen in den Harz und stellen dort bei den Modellkollegen ihr Modul zusammengesetzt mit denen der anderen Vereine aus. "Von da aus geht es weiter nach Hannover zu einer weiteren Ausstellung und anschließend zur Modellbaumesse nach Leipzig", erzählt der Vorsitzenden mit Vorfreude.
Für die Hobby-Bauer, die zum großen Teil alle selbst einmal Eisenbahner waren, ist es eine große Sache, dass ihr Modell auf einer so bedeutenden Messe zu sehen ist. "Wir sind wirklich gespannt", gibt Tschöpe zu.
Besonders spannend wird es aber zunächst für die Bastler, wenn sämtliche Module im Harz aneinander gebaut werden. "Wenn so viele Leute an einem großen Modell gearbeitet haben, weiß man nie ob alles läuft und zusammenpasst", erklärt Heublein.
Beim Test im eigenen Vereinsheim funktioniert jedenfalls alles. Damit kann die Reise der Modelleisenbahn losgehen.