Graffiti an der Weinbrennerei
Dujardin-Besitzer Matthias Melcher ärgert sich über die Schmierereien im Stadtteil.
Krefeld-Uerdingen. Dujardin-Besitzer Matthias Melcher ist verärgert. Mehrere hundert Euro hat er schon in die Beseitigung von Graffiti an den Mauern der Weinbrennerei gesteckt. Doch nur wenige Tage später waren die Sprayer wieder da und haben die Wand mit neuen Schriftzügen, sogenannten Tags, versehen.
„Die Wände sind aus Backstein. Die Schmierereien bekommen wir kaum ab“, sagt Melcher. Mit dem Hochdruckreiniger ist er der Wand schon zu Leibe gerückt — mit eher mäßigem Erfolg. Reste der Farbe haben dem Wasserstrahl getrotzt.
Und nicht nur Melcher ist in Uerdingen Opfer der Sprayer geworden. „Vor vier Jahren wurde schon einmal eine Zeit verstärkt gesprüht. Damals wurden die Täter aber geschnappt, weil die Betroffenen eine Belohnung ausgesetzt hatten.“ Darüber denkt er jetzt auch nach.
Eine Anzeige bei der Polizei liegt vor. Diese sammelt Fotos der Schmierereien, wie Polizei-Sprecher Wolfgang Weidner erklärt: „Ein ,Tag’ ist wie die Unterschrift eines Sprayers. Er rühmt sich damit.“ Wird einer auf frischer Tat ertappt, könnten ihm durch die Bilder eventuell weitere Schmierereien nachgewiesen werden. In Uerdingen ist momentan unter anderem ein Sprayer unterwegs, der den Schriftzug „Jope“ hinterlässt.
In der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend hat Matthias Melcher das Thema ebenfalls zur Sprache gebracht. „Wir leiten es an die Polizei und das Ordnungsamt weiter“, sagt Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski.
Er hat kein Verständnis für die Übeltäter: „Das ist keine Kunst wie viele sagen, das ist Irrsinn.“ Einige Uerdinger hätten schon Kapituliert und würden Graffiti gar nicht mehr entfernen — es würden ohnehin sofort neue gesprüht.
Im Süden bekommen die Sprüher jetzt eine „legale Wand“ für ihre Bilder. Diese soll auf dem Voltaplatz aufgestellt werden und ihnen die Möglichkeit geben, ihre Kunst den Krefeldern zu präsentieren. Sie wird regelmäßig weiß überstrichen, um Platz für neue Bilder zu schaffen.
Elmar Jakubowski hält von solchen Maßnahmen nicht viel: „Damit legalisiert man das Sprayen nur.“ Der Uerdinger-Bezirksvorsteher würde sich vielmehr konkrete Maßnahmen wünschen, wenn die Täter geschnappt werden. „Sie sollten ihre Schmierereien selber wegmachen müssen. Das wäre eine erzieherische Maßnahme.“