Laientheater: Kluge Frau zähmt den König
Matthias Oelrich führt Regie beim Märchen der Laienspieltruppe von Bayer Uerdingen.
Krefeld. Hunderte Kinder sind am Freitag zu der Premiere des Märchens "Die kluge Bauerntochter", aufgeführt von der Laienspielgruppe Bayer Uerdingen, im Chemiepark erschienen.
Das Märchen der Gebrüder Grimm über die Bauerntochter Anna (Sabrina Koppers), die durch ihre Klugheit den König Moritz (Simon Quade) zum Mann bekommt, war mit einem großen Ensemble besetzt, das in aufwändig gestalteten Kostümen auf der Bühne stand.
Zum ersten Mal übernahm Matthias Oelrich, Schauspieler am Gemeinschaftstheater, die Regie. "Ich wollte mal etwas anderes ausprobieren", erzählt Oelrich, der das Stück für die Bühne umgeschrieben hat.
"Ich habe die Dialoge und Figuren zugespitzt und kabarettistisch angehaucht. Und es funktioniert. Die Kinder machen mit und die Erwachsenen freut es."
Viele amüsante Elemente ließ der Regisseur einfließen: So will der König nicht heiraten, weil er meint, Frauen seien nervende Schnepfen, die nein sagen, wenn sie ja meinen und umgekehrt, und immer zu zweit auf die Toilette gehen.
Mit "ich liebe shoppen und chillen", stellt sich eine Brautanwärterin beim König vor. Dieser bittet erst einmal zum Tanz und schon ertönt das Lied "Like a virgin", der Küchenjunge serviert Schnittchen, Käsewürfel, Sekt und O-Saft und der alte König will endlich seinen Ruhestand genießen, Motorrad fahren und "die ein oder andere Beziehung führen".
In dem Märchen von 1812 finden die Bauerntochter Anna und ihr Vater einen goldenen Mörser auf einem Stück Land des Königs. Der Vater will ihn dem König schenken.
Doch der Vater kommt ins Gefängnis, da der König ihm vorwirft, er würde ihm den passenden goldenen Stößel vorenthalten.
Der König gibt Anna ein Rätsel auf, wenn sie dies lösen kann, kommt der Vater frei und der König wird sie heiraten. Da die Bauerntochter sehr klug ist, kann sie das Rätsel des Königs lösen und er nimmt sie zur Frau.
Jahre später setzt sie nochmals ihre Klugheit ein, um einem Pferdebesitzer in einem Streit mit einem Ochsenbauer zu helfen und mischt sich damit in die Rechtsprechung des Königs ein, der sie daraufhin verstößt.
Zum Ende gibt es aber doch noch eine Versöhnung und beide sind wieder glücklich vereint. Und das Publikum klatscht begeistert Beifall.