Lehrerin bangt um Gesundheit

Anwohner der Herbertzstraße sehen ihre Wohnqualität durch Betriebe gefährdet.

Krefeld-Oppum. Die Oppumer Herbertzstraße müsse dringend ein Konzept, eine Perspektive für die Zukunft haben, sagt Ursula Gast. „Hier wohnen Familien, die es schön haben wollen. Der Straßenzug ist längst nicht mehr so unansehnlich, wie er früher einmal war; aber auch längst nicht so, wie er sein könnte“, erklärt die Anwohnerin. „Aufgrund einiger schwieriger Bereiche auf der Herbertzstraße haben wir oftmals Angst um die Gesundheit.“

Besonders besorgt ist die engagierte Frau über eine Metall-Verwertungsfirma in der Nachbarschaft. Auf dem Gelände türmt sich ein Schrott-Berg, der metallisch silbern in der Sonne glänzt.

Sie hat deswegen bereits an den Oberbürgermeister und die zuständigen Bezirksvertreter geschrieben. „Ich verweise darauf, dass ich eine umwelttechnische Überprüfung der dort verwerteten Abfälle für nötig halte“, heißt es darin. „Ich gehe von erheblichen Verunreinigungen der angelieferten Materialien aus und befürchte eine gesundheitsgefährdende Verunreinigung von Boden und Grundwasser.“

Außerdem fühlt sie sich seit einigen Jahren — besonders im Sommer — durch einen starken und unangenehmen Geruch belästigt. Sie geht davon aus, dass der Gestank seine Ursache in Verunreinigungen hat.

Ein weiterer Punkt sind die schweren Lastwagen, die auch aus dem benachbarten Ausland kommen und diese Firma anfahren. „Sie werden teilweise nachts reihenweise auf der Herbertzstraße geparkt und blockieren morgens die Fahrbahn. „Auch hier hat die Belastung der Anwohner zugenommen.“

Bezirksvorsteher Karl-Heinz Borghoff zeigt zwar Verständnis für die Sorge, hält aber eine Verlagerung des Gewerbestandorts für schwer realisierbar: „Die Themen sind nicht neu und wir haben auch schon oft daran gearbeitet.“ Die Metall verarbeitende Firma sei seit Jahrzehnten in der Diskussion. „Sie gehört nicht in ein Wohngebiet“, bestätigt der Vorsteher. „Aber um sie verlagern zu können, brauchen wir ein neues Grundstück, das Geld kostet. Außerdem muss der Eigentümer damit einverstanden sein. Er hat Bestandschutz. Wenn er sich an die Gesetze hält, ist in diesem Mischgebiet nichts gegen ihn auszurichten.“

Weitere Knackpunkte liegen für die Lehrerin auf der anderen Straßenseite. Dort parken alte Personenwagen und wenig weiter lagern ein großes Boot und mehrere, teils zerstörte Wohnwagen auf einem Grundstück.

„Warum die Stichstraße zum Dießemer Bruch mit einem Metalltor verschlossen ist, kann ich auch nicht nachvollziehen“, so Gast. „Der Weg könnte unsere Straße vom Verkehr entlasten.“ Ob der Boden der ehemaligen Reinigung ebenfalls verunreinigt ist, das würde sie auch interessieren. „Da steht alles seit langem leer.“ Es seien Leidenspunkte, die beseitigt werden könnten.