Neue Ideen für den Uerdinger Bahnhof
Die Verhandlungen mit Investoren laufen. Das „Ufo“ der Bahn scheint vom Tisch.
Krefeld. Nach den Fortschritten in Sachen Rheinblick kommt Bewegung in ein anderes Uerdinger Dauerthema: Für den leerstehenden Bahnhof gibt es offenbar neue Investoren. Schon in dieser Woche könnten sich deren Pläne bei Verhandlungen mit Bahn und Stadt konkretisieren.
Im Frühjahr hatte sich die Idee, im Bahnhof ein Brauhaus mit Biergarten einzurichten, endgültig zerschlagen. Der Investor Achim Janser und die Politik sahen die Schuld für das Scheitern bei der Bahn. Die habe einen überhöhten Preis für das umliegende Gelände aufgerufen. Außerdem hatte sie parallel zu den Verhandlungen eine Machbarkeitsstudie für das Areal erstellt, die eine Büro-Bebauung mit eigener Gastronomie vorsah. „Uns erschien das Auftreten unseriös“, sagte Janser damals.
Das scheint sich gewandelt zu haben. „Die Bahn ist gesprächsbereiter als vorher“, sagt Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (SPD), der bei den bislang zwei Terminen mit am Tisch saß. „Ich halte eine Realisierung des neuen Vorhabens für denkbar.“
Daraus lässt sich schließen, dass auch das Hauptproblem vor einer Lösung steht: Der Weg zu einer neuen Nutzung war bislang schon deshalb versperrt, weil das Gebäude eine Insel ist. Janser und sein Kompagnon mussten es damals ohne Grundstück kaufen, weil Haus und Gelände von verschiedenen Gesellschaften der Bahn angeboten wurden. Als die Verhandlungen um den Kauf des Geländes scheiterten, hatte sich die Sache erledigt: Ohne Grundstück lässt sich mit dem Bahnhof wenig machen.
Doch auch in diesem Punkt hat die Bahn neue Ansätze entwickelt. Die Büro-Bebauung, die in Uerdingen als „Ufo“ für Empörung gesorgt hatte, scheint vom Tisch. „Die Bahn erkennt Perspektiven auf dem Gelände und möchte sich Optionen offenhalten“, sagt Hengst. Er sieht darin auch einen Beleg für die positive Entwicklung der Uerdinger Innenstadt.
Viel wichtiger ist jedoch, dass der Strategiewechsel bei der Bahn den neuen Investoren wohl die Möglichkeit eröffnet, das Grundstück zu nutzen. Was sie konkret dort planen, will Hengst nicht sagen. Mit Gastronomie sollen die Ideen der neuen Investoren und ihrer Architekten nichts zu tun haben.
Die Stadt hält sich auf WZ-Anfrage bedeckt. Sie bestätigt die Verhandlungen mit der Bahn, gibt jedoch „aktuell keine Stellungnahme“ ab. Auch Gebäudeeigentümer Janser lässt ausrichten, es gebe „keinen neuen Stand“. Nach Lage der Dinge dürfte sich das bald ändern.