Röttgen wird zum Schmuckstück
Das 15 Millionen Euro teure Projekt erhält nach Angaben des Bauherrn Walter Hellmich eine Keramik-Fassade.
Krefeld-Uerdingen. Mit Hochdruck wird am Röttgen in Uerdingen am Hellmich-Einkaufszentrum gearbeitet. Der strenge Winter hat auch hier den Zeitplan etwas durcheinander gebracht. Konzernchef und Investor Walter Hellmich, den die WZ am Rande einer Tagung in Cannes (Frankreich) erreichte: "Der Winter und vor allem der Abriss des Bunkers haben uns ganz schön zu schaffen gemacht. Es war nicht einfach, dem Betonbunker die Zähne zu ziehen. Aber wir sind wieder im Zeitplan, und der Komplex wird wohl im Juli fertiggestellt sein."
Die Kosten für den gesamten Komplex, zu dem auch 1300 Quadratmeter Wohnungen, Büros und Praxen sowie eine Gastronomie gehören, beziffert Walter Hellmich auf rund 15 Millionen Euro. Architekt Jürgen Schwittmann rechnet damit, dass die Räume des Lebensmittelmarktes mit 2500 Quadratmetern Verkaufsfläche Ende Juni an Edeka übergeben werden können.
Einige Irritationen hatte es unter den Bürgern in Uerdingen über die Gestaltung der Fassade gegeben. Schwittmann winkt ab: "Das ist längst mit den zuständigen Stellen der Stadt geklärt. Der Komplex wird eine hochwertige Fassade mit vorgehängten Keramikplatten erhalten. Mit Putz kombiniert wird das ein richtiges Schmuckstück für Uerdingen."
Vorstellen wird der Krefelder Architekt diese Lösung in der nächsten Sitzung der Bezirksvertretung am 26. März mit einem Power-Point-Vortrag. "Aber wir bringen auch Keramik-Platten mit, damit die Bezirksvertreter und die interessierten Bürger etwas zum Anfassen haben", versichert Schwittmann. Keine Sorgen, so der Architekt, bräuchten sich die Uerdinger und deren Besucher über die Parkplätze machen.
Zu den vorhandenen rund 200 Stellplätzen auf dem Röttgen selbst kämen noch 180 Plätze auf dem Parkdeck des überwiegend dreigeschossigen Komplexes, der sich in der Höhe an den umliegenden Gebäuden ausrichtet. Im mittleren Bereich befinden sich zwei Etagen und das begrünte Parkdeck.
Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski ist vom Stand der Bauarbeiten sehr angetan: "Die Arbeiter hauen richtig rein. Es geht sichtbar vorwärts. Zum Teil sind bereits die Dacheindeckungen fertig." Zum Abschluss werden Bäume an der Wehrstraße Richtung Bahnhof gepflanzt. In einer Passage werden sich kleine Läden und eine 400-Quadratmeter-Gastronomie befinden.
Die Skepsis der Uerdinger Handelswelt und auch in den eigenen CDU-Reihen schwinde mehr und mehr. Jakubowski: "Das neue Zentrum ist eine große Chance für Uerdingen. Mit diesem Konzept holen wir die Leute von der grünen Wiese wieder mitten in die Stadt. Und wir holen auch Menschen von auswärts wieder in unser Zentrum."
Wer auf einen Besuch ins Einkaufszentrum am Röttgen komme, der mache auch einen Abstecher auf die Nieder- oder Oberstraße. Dabei verweist der Politiker auf eine einschlägige Studie des Deutschen Städtetages, die genau einer solchen Strategie die besten Chancen einräumt, der Verödung der Innenstädte entgegenzutreten. Dringend notwendig sei, jetzt über die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes nachzudenken.
Fünf Millionen Euro investiert Konzernchef und Präsident der Duisbuger Zebras, Walter Hellmich, in das neue Objekt Am Röttgen. Mit dem neuen Obertor, dem Rheintor, der geplanten Rheindeich-Sanierung als künftige Promenade, der Duisburger Straße und dem Bahnhofstunnel sind in den letzten Jahren rund 25 Millionen Euro in Projekte in Uerdingen geflossen. Nicht zu vergessen sind die privaten Investitionen im Dujardin-Komplex. Was folgen muss, ist eine attraktiven Umgestaltung des Bahnhofsplatzes.