Sportmedizin im St. Josef: Boxenstopp für den Körper
Der Mediziner Martin Wazinski leitet die Fachabteilung des St. Josefhospitals. Dort untersucht und berät er Profis und Hobbysportler gleichermaßen.
Krefeld. Der Tennisspieler hat sich — wie er denkt — wochenlang gut vorbereitet. Er hat dosiert trainiert, sich richtig ernährt und fühlt sich fit. Doch kaum beginnt die Turnier-Saison, ist der Muskelfaserriss in der Wade auch da und die Freude am Sport weicht dem Frust.
Dabei heißt es, Sport sei ein wahres „Wundermittel“ für die Gesundheit, eine Naturarznei, die glücklich mache und das Wohlbefinden stärke. Mit sportlicher Betätigung könne der Mensch gesund bleiben und auch werden. Dieses Naturmittel sei sogar ohne Nebenwirkungen, wenn der Sportler richtig damit umgehe.
„Das stimmt alles, aber am letzten Punkt hapert es oftmals“, sagt Doktor Martin Wazinski. Er ist Chefarzt der Anästhesie am Uerdinger St. Josefshospital und leitet dort zusätzlich die Abteilung Sportmedizin. „Wahrscheinlich war die Vorbereitung für diesen Tennisspieler doch nicht so optimal, wie er glaubt.
„Unser Credo lautet, mit Sachverstand und Kompetenz den Sportler individuell zu beraten, damit er zufrieden, erfolgreich und verletzungsfrei durch die Saison kommt. Der Check vor der Belastung und der möglichen Verletzung ist wichtig.“
Es ist vollkommen egal, ob es sich um Breiten- oder Leistungssportler handelt, die sich im St. Josefshospital vorstellen; Wazinski kennt sich mit beiden bestens aus, zumal der Mediziner Mannschaftsarzt der Krefeld Pinguine ist.
„Die Probleme von Profis oder Freizeitsportlern sind sehr oft ähnlich, befinden sich jeweils nur auf einem anderen Niveau“, weiß der Arzt und Triathlet, der sich besonders gut mit Ausdauersportarten auskennt, mit Ballsportarten und natürlich Eishockey.
„Für die individuelle Behandlung für den Sport ohne Verletzungs-Frust ist eine Anamnese samt einer umfassenden Diagnostik unumgänglich“, sagt der 52-Jährige, für den die Sportmedizin ein sehr anspruchsvoller Teil der Medizin ist.
Er zählt auf: „Die körperliche Untersuchung samt Muskelfunktions- und Bluttest, EKG, Herz-Ultraschall, eine Atemgasanalyse zum Test der Sauerstoffaufnahme und ein Belastungstest mit Erstellung einer Laktatleistungskurve sind Bestandteile. Dann folgt die individuelle Trainingsempfehlung.“
Vernünftiges Training mit richtig ausgewählten Regenerationsphasen sind für die Wettkampfvorbereitung ebenso wichtig. Die Ernährung müsse stimmen, dazu komme die Physiologie des Sportlers und natürlich müsse die konkrete Sportart beachtet werden.
Mit der richtigen Vorbereitung ist nicht nur eine Saison ohne Verletzungen möglich, sondern auch mehr Siege sind drin. Wazinski: „Wer prima vorbereitet ist und eine gute Grundlagenausdauer besitzt, trifft im Wettkampf die besseren Entscheidungen. Wer übersäuert, hat auch koordinative Probleme.“