Uerdingen Uerdinger Bahnhof: Erweckung aus dem Dornröschenschlaf

Es gibt wieder Anzeichen, dass eine Lösung für den Uerdinger Bahnhof gefunden wird.

Foto: : Dirk Jochmann

Krefeld. Es könnte sein, dass die fast schon unendliche Geschichte um den leerstehenden Uerdinger Bahnhof in absehbarer Zeit ein Ende hat. Zwar hat Bezirksvorsteher Jürgen Hengst (SPD) schon vor einem Jahr gegenüber der WZ eine Lösung für das zurückliegende Frühjahr nicht ausgeschlossen, nunmehr aber scheint es ernst zu werden.

Das Bauordnungsamt der Stadt bestätigte, dass eine Bauvoranfrage von Uerdinger Interessenten positiv beschieden worden sei. Derzeit, so ist zu erfahren, seien noch verschiedene bautechnische Fragen zu klären. Spätestens im kommenden Frühjahr soll eine Entscheidung über den Ankauf fallen.

An den Finanzen wird es vermutlich nicht scheitern. Vor fünf Jahren hatte die Bahn den Wert des Gebäudes auf zwischen 50 000 und 100 000 Euro geschätzt. Ob der jetzige, private Eigentümer in ähnlichen Preisdimensionen denkt, ist nicht bekannt. Seit über zehn Jahren beschäftigt der leerstehende Bahnhof die verschiedensten politischen Gremien der Stadt.

Im Einigungsvertrag von 1928 war der Name festgeschrieben worden: Das Gebäude sollte „Krefeld-Uerdingen-Rheinbahnhof“ heißen. Mittlerweile ist das denkmalgeschützte Gebäude 116 Jahre alt. 2007 hatte die Bahn angekündigt, den Bahnhof zu verkaufen: Das Gebäude war Eigentum des Bundeseisenbahn-Vermögensamtes. Eine Reihe von Investoren gab sich danach die Klinke in die Hand und scheiterte immer wieder an den verschiedenen Immobilienfirmen der Bahn.

Im März 2010 stellte der Duisburger Architekt Arno Gollner das Projekt Brauhaus vor. Die Bahn verkaufte dem Investor aber nur das Gebäude, nicht das Grundstück, das sich nördlich anschloss. Das aber war für den Investor unbedingte Voraussetzung für Biergarten und Parkplätze. Sogar der Innenausbau hatte schon begonnen.

Die Brauhaus-Investoren um Achim Janser resignierten 2014 und boten das Gebäude zum Kauf an. Hintergrund waren, so Janser, überzogene finanzielle Vorstellungen der Bahn für das Nachbargrundstück. Zuvor hatte der frühere Bezirksvorsteher Elmar Jakubowski (CDU) zwei andere ernsthafte Interessenten angekündigt.

Unklar ist, ob die Bahn Pläne realisieren will, auf dem Grundstück den in der Uerdinger Bevölkerung als „Ufo“ abgelehnten großen Bürokomplex mit eigener Gastronomie und Tiefgarage zu bauen. In einer Machbarkeitsstudie hatte die Bahn im März 2011 auf der Fläche zwischen Tunnel und Parkplatz ein dreigeschossiges Bürogebäude vorgestellt.